DOSSIER mit 394 Beiträgen

Medienfreiheit

Noch ist Polen nicht verloren

Polen galt in Mittel- und Osteuropa als eines der besten Beispiele für eine gelungene Transformation vom Sozialismus zur Demokratie. Mit der Medienfreiheit wollte es aber nie so richtig klappen. Jede Regierung stand im Verdacht, die öffentlich-rechtlichen Medien zu ihren Gunsten zu instrumentalisieren. Doch so stark wie die aktuelle Regierung der PiS-Partei hatte noch niemand Radio Weiterlesen …

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Neben der Leiche lief noch der Computer

Nach dem Mord an dem Journalisten Ján Kuciak halten die Ermittler einen Zusammenhang zu seiner journalistischen Arbeit für wahrscheinlich. Zuletzt hatte der slowakische Reporter zur italienischen Mafia recherchiert. Die gerät nun ins Visier. Die italienische Spur könnte auch für den slowakischen Ministerpräsident Fico unangenehm werden.

Solidarität mit Wolf: deutsche Medienschaffende wenden sich an Kurz

Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) bezeichnete zuerst den ORF-Starjournalisten Armin Wolf öffentlich als Lügner. Danach versuchte er sich aus der Affäre zu winden, indem er die Aussage als Satire bezeichnete. Das geht natürlich nicht so einfach. Wolf zeigte Strache an. In einem Akt der grenzüberschreitenden Solidarität wendet sich nun TV-Prominenz aus Deutschland an den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Die Fernsehjournalistinnen und -journalisten äussern ihre Hoffnung, dass er den «pressefeindlichen und demokratieschädlichen Attacken» Einhalt gebiete. Gleichzeitig zeigen sich die deutschen Medienschaffenden verwundert über Kurz‘ bisherige Zurückhaltung «in diesem für die Meinungs- und Pressefreiheit eines europäischen Landes so wichtigen Fall.»

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Die letzte Recherche des ermordeten Ján Kuciak

Der in der Slowakei ermordete Journalist Ján Kuciak recherchierte zuletzt an Verbindungen zwischen der slowakischen Politik und der kalabrischen Mafia ‚Ndrangheta. Spuren führten bis an die Spitze der slowakischen Regierung. Das OCCRP – Organized Crime and Corruption Reporting Project macht nun die unvollständige Recherche zugänglich.

Wo das Handy gefährlicher ist als eine Granate

Am Beispiel von Zentralafrika zeigt NZZ-Korrespondent David Signer, was Fake News in einer Gesellschaft auslösen können, wo kein funktionierendes Mediensystem als Korrektiv wirkt. «Falschmeldungen sind in so einem explosiven Umfeld hochgefährlich», zitiert Signer einen Vertreter der Fondation Hirondelle, die mit Schweizer Geld unabhängige Medien fördert. «Das Gerücht, Rebellen hätten angegriffen, kann Panik und Rache auslösen. Manchmal sind News tödlich.» Gerüchte werden oft per Smartphone verbreitet, darum sei das Handy die gefährlichste Waffe hier, gefährlicher als eine Granate, kommentiert ein IKRK-Mitarbeiter.