DOSSIER mit 203 Beiträgen

Tamedia

Die radikalen Abbaupläne von Tamedia

Es ist schon länger bekannt, dass das Zürcher Medienhaus Tamedia gravierende Einschnitte bei seinen regionalen Tageszeitungen plant. Im Vordergrund steht das Szenario eines gemeinsamen Manteilteils für sämtliche Titel. Nur noch in der regionalen Berichterstattung würden sich die Blätter unterscheiden. Am stärksten betroffen von einem solchen Schritt wäre die verhältnismässig grosse Redaktion der Berner Zeitung BZ, Weiterlesen …

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Chefredaktor schmeisst hin wegen Tamedia-Strategie

Pierre Ruetschi, seit 2006 Chefredaktor der Tribune de Genève, verlässt den Spitzenposten bei der Genfer Tamedia-Zeitung. Ruetschi geht im Streit mit dem Zürcher Verlag. Er war ein erbitterter Gegner der «Hors sol»-Redaktion, wie er die Tamedia-Strategie nannte, die überregionalen Ressorts in Lausanne zu bündeln. Damit wurde die Redaktion der Tribune de Genève auf das Lokal- und Kulturressort geschrumpft. Die Redaktion bedauert den Abgang sehr, da sich Ruetschi immer für sein Blatt eingesetzt habe. So auch kürzlich, als er sich weigerte, Tamedia mitzuteilen, welche Tribune-Journalisten gestreikt hatten in Solidarität mit den inzwischen entlassenen Kollegen beim eingestellten «Le Matin».

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Ein Schweizer Werberiese im Kampf gegen die globalen Giganten

Tamedia darf den Werbevermarkter Goldbach Group übernehmen, hat letzte Woche die Wettbewerbskommission entschieden. Damit hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass der Wettbewerb um Werbegelder heute ein globaler ist und die Hauptkonkurrenz von Tamedia/Goldbach nicht Admeira heisst, sondern Facebook und Google. Vor zweieinhalb Jahren sah Tamedia-Präsident Pietro Supino die schweizerische Medienordnung in ihren Grundfesten erschüttert, als Weiterlesen …

«Für uns ist es fast nicht fassbar, wie schnell dieser Wandel von statten geht.»

Tamedia-CEO Christoph Tonini zeichnet im Interview mit persoenlich.com ein dramatisches Bild der Entwicklung auf dem digitalen Werbemarkt in der Schweiz. Gegen die Übermacht von Google und Facebook sei wenig auszurichten. Die beiden Giganten erreichten dieses Jahr in der Schweiz ein Wachstum, das grösser sei als der ganze jährliche Werbeumsatz von Tamedia Digital, sagt Tonini. «Wenn Tamedia als grösstes Medienhaus im digitalen Werbemarkt nicht mehr wächst, zeigt das, dass wir es nicht schaffen gegen diese enorme multinationale Übermacht.» Umso unverständlicher sei es, dass die Wettbewerbskommission geplante Zusammenschlüsse und Übernahmen, wie etwa jene von Tamedia und Goldbach oder Tages-Anzeiger und «Basler Zeitung», nur unter einem nationalen Blickwinkel prüfe. «Da frage ich mich schon, ob die Kommission wahrnimmt, dass wir alle in der Schweiz bereits heute Zwerge sind gegen diese Internet-Giganten.»

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