DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

National Geographic blickt kritisch auf rassistische Berichterstattung früherer Jahre

Löbliche Initiative des traditionsreichen US-Magazins National Geographic. Chefredaktorin Susan Goldberg stellt sich in der aktuellen Ausgabe der Vergangenheit ihrer Publikation. Der Titel ihres Leitartikel spricht Klartext: «Über Jahrzehnte haben wir rassistisch berichtet». Es schmerze gerade sie, als erste Chefredaktorin und dazu von jüdischer Herkunft, «die schrecklichen Geschichten aus der Vergangenheit des Magazins zu erzählen», schreibt Goldberg. Das April-Heft zum Thema Rasse, könne aber nicht ohne einen selbstkritischen Blick auskommen. Ein Historiker hat das Heft auf die bis in die 1970er-Jahre verbreitete rassistische Berichterstattung durchleuchtet.

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«Arena»: Nicht geeignet für Sendungskritik

Die «Arena» mit Daniele Ganser von Ende Februar sorgte für gehörigen Wirbel und brachte den Sendungsmachern schliesslich eine Rüge des Ombudsmanns ein. Davon erfährt der «Arena»-Zuschauer aber nichts. SRF reagierte lediglich mit einer Agenturmeldung und Statements in anderen Medien öffentlich auf den Rüffel. TV-Chefredaktor Tristan Brenn verteidigt das Vorgehen.

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Der Zweck heiligt die Mittel

Darf sich ein Journalist über fundamentale Berufsregeln hinwegsetzen, wenn er eine Lebensgeschichte aus der Opferperspektive erzählt? Sehr wohl, findet der Autor Hugo Stamm, der es bewusst unterliess, einen mutmasslichen Täter mit schwerwiegenden Vorwürfen zu konfrontieren. Geht gar nicht, sagen Fachleute aus Medienrecht und Medienethik. Für Hugo Stamm gibt es in dieser Sache keinerlei Selbstzweifel. Er Weiterlesen …