DOSSIER mit 118 Beiträgen

Mediengeschichte

Der Postdirektor und die verbotene Pornografie

Vor einem Monat hat «Republik»-Redaktor Elia Blülle im «Spiegel»-Archiv ein Fundstück zu einer pikanten Episode der jüngeren Medien- und Technikgeschichte der Schweiz ausgegraben. Nun hat er die Hintergründe dazu aufgeschrieben. Es geht um den sogenannten Telekiosk 156, ein Angebot der schweizerischen Post. Über kostenpflichtige Telefonnummern konnte man ab 1991 Fahrpläne oder Horoskope abrufen. Alsbald entdeckten auch Anbieter von Telefonsex diese Dienstleistung. Und das sollte dem damaligen PTT-Direktor Felix Rosenberg zum Verhängnis werden. 1993 verurteilte ihn ein Gericht zu einer Geldstrafe von 20’000 Franken und zwei Monaten bedingter Haftstrafe wegen Beihilfe zur Pornografie. Zwei Jahre später bestätigte das Bundesgericht das Urteil in seinen Grundzügen.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Als brasilianische Därme die Schweiz in Atem hielten

Einwanderung? Steuerhinterziehung? Strommarkt? Peanuts! Es gab Zeiten, da ging es in den Konflikten mit der EU um wirklich wichtige Dinge – zum Beispiel das Überleben der Schweizer Nationalwurst. Wie die Cervelat-Krise die Schweizer Medien auf Trab hielt.

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Vom Lauffeuer zum Strohfeuer

Das Video «Kony 2012» verbreitete sich vor zwei Jahren wie ein Lauffeuer und brach alle Rekorde. Joseph Kony, Anführer der Lord’s Resistance Army aus Uganda, sollte damit als mutmasslicher Kriegsverbrecher gefasst und vor Gericht gebracht werden. Auch in der Schweiz löste der Film einiges Echo aus. Sein eigentliches Ziel hat er aber bis heute nicht erreicht.

Die Rechnung ohne die Verfassung gemacht

Im Zuge der Affäre Hildebrand forderte vor zwei Jahren eine breite Allianz von Parteipräsidenten lautstark eine «Lex Weltwoche». Damit wollte sie die Medien zwingen, ihre Besitzverhältnisse offenzulegen. Doch daraus wurde nichts. Denn die Politiker hatten ein entscheidendes Detail übersehen.

Den Flüchtlingsstrom gab es nur in den Medien

In einer neuen Serie geht die MEDIENWOCHE Geschichten nach, die einst für Schlagzeilen gesorgt haben und danach in Vergessenheit gerieten. Wie beispielsweise die Flüchtlingswelle aus Nordafrika – die erst dann kam, als sich kein Journalist mehr dafür interessierte.

Nun sind auch die Russen weg

Ende 2012 hat sich die «Stimme Russlands» aus dem Schweizer Äther verabschiedet. Während knapp zwei Jahren verbreitete der staatliche Auslandradiosender sein Programm auch über den Sender Monte Ceneri. Der Abschied der Russen dürfte den Schlusspunkt unter die 82-jährige Geschichte der Mittelwelle in der Schweiz gesetzt haben.

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