Kommentar zu Übergriffen bei RTS: Wer nicht hinschaut, erfährt auch nichts
Die Übergriffe beim Westschweizer Radio und Fernsehen offenbaren ein Führungsproblem auf höchster Stufe der SRG. Generaldirektor Gilles Marchand muss sich jetzt beweisen.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Die Übergriffe beim Westschweizer Radio und Fernsehen offenbaren ein Führungsproblem auf höchster Stufe der SRG. Generaldirektor Gilles Marchand muss sich jetzt beweisen.
Am Samstag macht die SRG ihre neue Video-Plattform dem Publikum zugänglich. Zum Start ist das Angebot auf «Play Suisse» überschaubar. Grund dafür ist die aufwändige Untertitelung. Doch auch mit einer grösseren Auswahl wird es nicht einfach sein, die Nutzungsgewohnheiten zu ändern. Vor nicht allzu langer Zeit, als Streaming noch ein Fremdwort war, konnte man sich Weiterlesen …
Der Verwaltungsrat der SRG leitet eine unabhängige Untersuchung ein, um die Verantwortungskette für die in den Medien aufgedeckten Fälle sexueller Belästigung beim Westschweizer Radio und Fernsehen RTS zu ermitteln. Zwei beschuldigte Kaderleute wurden suspendiert.
Die SRG richtet sich neu aus, forciert die Digitalisierung und baut Stellen ab. Das wird unter anderem mit den einbrechenden Werbeeinnahmen begründet. Ein mit Gebühren kompensierter Verzicht auf Werbung wäre daher das Gebot der Stunde – und würde den öffentlich finanzierten Sender stärken.
Der öffentliche Rundfunk muss sparen. Und entwickelt trotzdem unnötige Aktivitäten. Frische Formate und Nachwuchstalente fehlen.
SRG-Generaldirektor Gilles Marchand steht BLICK nach dem gestrigen Sparhammer in Bern Red und Antwort und sagt, wo er den Hebel genau ansetzen will, um weitere 50 Millionen streichen zu können.
Wegbrechende Werbeeinnahmen zwingen zum Handeln: Die SRG muss 50 Millionen Franken einsparen.