Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Mit dem «Digital Services Act» und dem «Digital Markets Act» hat die EU-Kommission kurz vor Weihnachten einen grossen Wurf lanciert: Das Gesetzgebungspaket soll den digitalen Raum umfassender regulieren als bisher.
Entgegen dem Wunsch seines Erfinders wird das WWW heute von einer Handvoll Quasi-Monopolisten dominiert. Mit seinem Projekt Solid will Web-Erfinder Tim Berners-Lee diese Datensilos aufbrechen.
Ab März 2018 können Publisher Bezahlschranken in Facebooks iOS-App verwenden. Das Soziale Netzwerk hatte bereits im Oktober 2017 damit begonnen, derartige Paywalls unter Android zu testen. Mit Apple konnte Facebook zunächst keine Einigung zur Besteuerung der auf diese Weise generierten Abo-Umsätze erzielen.
Niemand liest die AGB von Facebook und nur wenige wissen, welche Daten geteilt werden. Das bestätigt eine neue Umfrage. Selbst schuld? Oder braucht es mehr Regulierung?
Welche Berichte Google Analytics zur Visualisierung der über die Nutzer gesammelten Daten zur Verfügung stellt, ist Thema unseres neuen Spezials. Anhanf dieser Berichte können Sie nachvollziehen, welche Wege die Besucher Ihrer Website einschlagen. Das Spezial besteht aus einem Kapitel von „Das Google Analytics Buch“ von Cathrin Tusche, das im O’Reilly Verlag erschienen ist.
Während sich Facebook als Partner für Medienunternehmen zunehmend unmöglich macht und auch explizit signalisiert, dass es nicht seine Aufgabe sei, «Verlage glücklich zu machen», versucht Google genau das zu tun. Obwohl der Suchgigant das Gros der digitalen Werbung absorbiert und den Medienhäusern nur ein paar Brosamen übrig bleiben, macht Google immerhin gute Miene zum bösen Spiel – oder vielleicht sogar mehr. Die Signale der letzten Tage und Wochen weisen in eine klare Richtung: Wo es nur geht, greift Google den gebeutelten Verlagen unter die Arme. Zuletzt mit der Ankündigung den Verkauf von Digitalabos zu unterstützen. Dabei sollen die Verlage die Kontrolle über die Kundendaten behalten können. Google verlangt lediglich eine Provision, die aber deutlich unter den 30% liegen soll, wie sie etwa Apple verlangt. Wandelt sich hier gerade ein «Frenemy», wie das Kunstwort für Freund und Feind ein einem heisst, zu einem richtigen Freund und Partner?
Eine Regulierung der Social-Media-Aktivitäten meint es vielleicht gut. Doch frühere Erfahrungen mit der Prohibition zeigen die Gefahr dann entstehender Grauzonen auf. Es gibt nur einen richtigen Weg.
Während Medien den Umbau des Facebook-Newsfeeds immer deutlicher zu spüren kriegen, indem ihnen die Social-Media-Plattform weniger Traffic zuspielt, geht es bei Google gerade in die andere Richtung. Der Suchriese hat im Vergleich mit dem Vorjahresmonat den Verlagen 40 Prozent mehr Pageviews beschert.