Krieg in der Ukraine: Journalismus im Ausnahmezustand
Der Ukraine-Krieg zwingt die Redaktionen zu Sonderleistungen. Dabei sind die Batterien nach zwei Jahren Pandemie schon ziemlich leer.
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Der Ukraine-Krieg zwingt die Redaktionen zu Sonderleistungen. Dabei sind die Batterien nach zwei Jahren Pandemie schon ziemlich leer.
Verschwörungstheoretische Propaganda im Akkord: Nun ist bestätigt, dass organisierte und bezahlte Internettrolle im Auftrag des Kreml Putinpositionen verbreiten. Sie sitzen in einem Haus in St. Petersburg.
Viele Leser sind sauer, auch auf meine Ukraine-Berichterstattung. Ihr Misstrauen ist legitim. Aber es ist nicht einfach jede Sicht auf den Krieg gleich wahr.
Rund um den Ukraine-Konflikt tobt die vielleicht größte Propaganda-Schlacht aller Zeiten. Das Recherche-Netzwerk Bellingcat sucht die Wahrheit, per Open Source und Social Media. Seinen Gegenspielern geht es jedoch um viel mehr als eine Lüge.
Die Sorge davor, dass russische Medien in Deutschland ihre Propaganda ungehindert verbreiten, ist übertrieben. Die bisherigen medialen Angebote des Kremls, sei es «RT Deutsch» oder «Die Stimme Russlands», sind bislang wenig erfolgreich und erzielen mit ihren Angeboten keine große Reichweite.
Die Moskau-Korrespondentin der ARD, Golineh Atai, hat deutsche Journalisten aufgefordert, nicht angesichts massiver Drohungen und Beschwerden über kritische Russland-Berichterstattung zurückzustecken.
Irgendwann reicht’s mit den Agenturmeldungen und Blogs. Das Rotlicht ist aus. Dann schaltet man den Laptop aus und schließt das Studio ab. So einfach ist das für die Menschen in der Ukraine nicht.
Es sind goldene Zeiten für Verschwörungstheoretiker. Während in den Meinungsschlachten der siebziger Jahre zumindest die Fakten anerkannt wurden, regiert in den heutigen Debatten über Abendland und Ukraine der Zweifel. Putin kann das nur recht sein. Ein Gastbeitrag.