AUF DEM RADAR

Täglich lesen, was die Medien bewegt.
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Von Montag bis Freitag vier aktuelle Lektüretipps aus schweizerischen und internationalen Publikationen zum Medienwandel. Ausgewählt und kommentiert von Nick Lüthiredaktion@medienwoche.ch Jetzt auch als Newsletter abonnieren.

Die Publicitas vor dem endgültigen Aus: die Vorgeschichte

Gestern hat Tamedia ihre Geschäftsbeziehungen mit dem Medienvermarkter Publicitas beendet, heute tat Ringier dasselbe und weitere Verlage werden wohl folgen. Die Prognose sei gewagt: Publicitas ist bald Geschichte. Damit verschwindet ein einst mächtiger Player aus dem Schweizer Medienmarkt. Wie es dazu kommen konnte, hat Karl Lüönd Ende 2016 für die Medienwoche aufgeschrieben.

Der beste Schweizer Lokaljournalismus

Im Rahmen des Swiss Press Award wird jährlich die beste Arbeit im Lokaljournalismus ausgezeichnet. Gestern Abend gewann Pascale Burnier, Redaktorin von «24 Heures», den Preis für ihre Recherche, in der sie aufzeigen konnte, wie Mitarbeiter der Gewerkschaft Unia zusammen mit Patrons der Baubranche in gemeinsamer Absprache die kantonale Arbeitslosenkasse um Millionen von Franken betrogen.

Darum ist die Pressefreiheit in Europa bedroht

In keiner anderen Region der Welt habe sich die Lage für Journalisten so sehr verschlechtert, hielt gestern die Organisation «Reporter ohne Grenzen» fest. Aber was meint sie damit? Tages-Anzeiger-Reporter Bernhard Odehnal hält diese Einschätzung für «nicht unproblematisch». Schliesslich befinden sich auf den Top-Plätzen der Pressefreiheitsrangliste auch europäische Länder. Was also beunruhigt «Reporter ohne Grenzen» an der Entwicklung in Europa? «Reporter ohne Grenzen» hält bereits das Schüren von Hass gegen Medienschaffende für eine der schlimmsten Bedrohungen für Demokratien, weil sie nicht selten den Weg zu physischer Gewalt ebneten. So geschehen in Malta, wo die Bloggerin Daphne Caruana Galizia ermordet wurde, aber auch in der Slowakei, wo der Reporter Jan Kuciak und seine Verlobte erschossen wurden.

Lang lebe das Korrektorat!

Es ist eine Hommage an die Unsichtbaren. Schliesslich nimmt der Zeitungsleser das Korrektorat nicht wahr, so lange es seine Arbeit gut macht. Nur wenn die genauen Augen etwas übersehen, heisst es: Haben die eigentlich kein Korrektorat? In der NZZ würdigt Angela Schader diesen unsichtbaren, dafür umso wichtigeren Teil der Redaktion.

Weitere Beiträge dieser Woche

Die neue Rangliste der Pressefreiheit: Schweiz auf Platz 5

Die Organisation «Reporter ohne Grenzen» hat ihre jährliche Rangliste der Pressefreiheit veröffentlicht. Deren Bilanz sieht durchzogen aus. Während sich die Schweiz um zwei Plätze verbessert und nun auf Rang 5 liegt, sieht es rundherum düsterer aus. So schreibt die NGO: «In keiner anderen Weltregion hat sich die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr so stark verschlechtert wie in Europa.» Die grössten Freiheiten geniessen Medien aber auch in Europa: An der Spitze der aktuellen Liste liegen drei nordische Länder.

Das sind die medienpolitischen Grossbaustellen nach «No Billag»

Wer den Überblick verloren hat, worum es in der Medienpolitik nach «No Billag» geht, findet im aktuellen SRG-Magazin «Link» einen brauchbaren Überblick. Mit der Erneuereung der SRG-Konzession, einem Gesetz über elektronische Mediengesetz, mit dem das geltende Radio- und Fernsehgesetz abgelöst werden soll und der Diskussion über eine zeitgemässe Medienförderung stehen gleich drei grosse Brocken zur Debatte.

Die Medienkonferenz als ritualisierte Standardsituation

Sechs Jahre lang hat Pressefotograf Marco Hartmann bei Medienkonferenzen nicht nur die Akteure abgelichtet für seinen Arbeitgeber «Südostschweiz», sondern auch den Rahmen der Veranstaltung dokumentiert. Herausgekommen ist eine Serie, welche diese ritualisierte Standardsituation der Medienberichterstattung eindrücklich ins Bild setzt.

«Man setzt sich hin und redet über was»

Was ähm ist eigentlich ein ähm Podcast? Diese Frage treibt den taz-Kolumnisten Michael Brake um – und nicht nur ihn. Ähnlich wie einst beim Aufkommen von Blogs, befindet sich das Audioformat Podcast in der Phase seiner Identitätsfindung. Brake nimmt das zum Anlass, in einem witzigen Selbstdialog im Stil eines Laber-Podcasts (das sind die ungeschnittenen mit vielen Ähm und Ehm) nach den Eigenheiten des gerade arg gehypten Formats zu suchen.