Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Wie werden sich die elektronischen Medien in Zukunft entwickeln? Welche technologischen Entwicklungen werden uns in die Zukunft begleiten? Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf das Nutzungsverhalten der Konsumenten und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Werbewirtschaft?
Das Zeitungsbild ist auch ein Webvideo: die «Bild»-Zeitung in Deutschland publiziert fortan Bilder, die via Smartphone-App gescannt auf ein dazugehöriges Video verweisen. Realisiert wird das mit den Bundesliga-Spielen, wo man bei der Zeitungslektüre exklusiv über diese Plattform verfügbare Spielsequenzen anschauen kann. «Damit machen wir die gedruckte Zeitung wertvoller und belohnen den, der die gedruckte Zeitung gekauft hat», sagt Matthias Brügelmann, der innerhalb der «Bild»-Gruppe für Sport zuständige Chefredaktor.
Was einen zur «Republik» als Erstes einfällt? Lange Texte. Meist schwingt dabei Kritik mit. So lang, dass man sie gar nicht erst zu lesen beginnt. Dieses Dilemma ist der Redaktion bekannt, ein Gefäss für die Kurzform wäre auch seit dem Start bereitgestanden, aber niemand hat es genutzt. Jetzt wurde das Konzept überarbeitet und Constantin Seibt erklärt gewohnt wortreich (und alles andere als kurz), wie es dazu kam, dass nun wöchentlich mindestens drei «Ameisen», so der Jargon für das Kurzformat, publiziert würden.
Der frühere Basler Stadtentwickler Thomas Kessler ist Mitglied im Beirat der Zeitung «bz Basel» (AZ Medien). Wie Renato Beck in der Tageswoche schreibt, übe Kessler sein Mandat sehr aktiv aus. Etwa, indem er der Redaktion regelmässig Einschätzungen, Anregungen und Storyideen schickte. «Man stelle sich die Aufregung vor, hätte Christoph Blocher dies bei der «Basler Zeitung» so gehandhabt», gibt Beck völlig zu recht zu bedenken. Problematisch ist Kesslers Rolle auch dann, wenn die «bz Basel» über ihn berichtet, ohne seine Rolle als Beirat zu erwähnen, was immer wieder vorkomme.
Mitarbeitende werden oft als Markenvertreter wahrgenommen. Ein bewusster Online-Auftritt, gefördert von Unternehmen und Mitarbeitenden, unterstützt die Kommunikation des Unternehmens.
Marcello Foa, der Generaldirektor der Corriere del Ticino-Gruppe, soll Präsident der italienischen RAI werden. Seine Person ist aber nicht unumstritten. Wie kommt es, fragt Alexander Grass in einem Porträt in der «Zeit», dass ein Tessiner Medienmanager das politische Italien über Wochen in Aufregung versetzt? Foa bringt zwar das professionelle Rüstzeug mit für den Spitzenposten beim italienischen Rundfunk. Er war Journalist, Medienmanager und Dozent an der Uni Lugano. Aber als Autor polarisiert er. So schreibt Foa bei der Berlusconi-Zeitung Il Giornale seit Jahren schon einen Blog, wo er in neurechter Manier gegen den Mainstream anschreibt und dabei mitunter auf zweifelhafte Quellen zurückgreift; etwa Infowars, die Lügenschleuder von Alex Jones, die jüngst von allen grossen Social-Media-Plattformen verbannt wurde. Foa weiss dazu nur zu sagen: «Infowars übertreibt, auch Breitbart. Sie bringen aber Themen auf, die anderswo verschwiegen werden.» Dass ihm das RAI-Präsidium bisher verwehrt blieb, hat aber mehr damit zu tun, dass er von Lega-Chef Salvini portiert wird und die politischen Gegner ihm deshalb ihre Stimme verweigerten.
Tamedia darf den Werbevermarkter Goldbach Group übernehmen, hat letzte Woche die Wettbewerbskommission entschieden. Damit hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass der Wettbewerb um Werbegelder heute ein globaler ist und die Hauptkonkurrenz von Tamedia/Goldbach nicht Admeira heisst, sondern Facebook und Google. Vor zweieinhalb Jahren sah Tamedia-Präsident Pietro Supino die schweizerische Medienordnung in ihren Grundfesten erschüttert, als Weiterlesen …
Der Youtuber Rainer Winkler, der sich im Netz «Drachenlord» nennt und ansonsten nicht durch irgendein besonderes Talent auffällt, gelangte dennoch zu einiger Online-Berühmtheit, weil er mit seinem Austeilen in alle Richtungen eine regelrechte Hass-Gemeinde schuf. Seit Winkler zudem seine Wohnadresse veröffentlichte, ziehen regelmässig Drachenlord-Hasser zu seinem Domizil, um ihn vor Ort in einem Dorf im nördlichen Bayern und nicht nur im Netz zu schmähen. Weil die Situation zu eskalieren drohte – so gab es auch schon Stimmen in der Vergangenheit, die zum Mord am Drachenlord aufriefen – entschied sich die Polizei gestern einzugreifen. Sie kesselte eine Versammlung der Hass-Gemeinde ein und verhaftete einzelne Teilnehmer.