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Reporter der Deutschen Welle bei Pegida-Demo angegriffen

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Erfahrungsbericht: Ich stand im Auge eines «Shit-Tsunami»

Der Journalist Richard Gutjahr war bei der Amokfahrt am französischen Nationalfeiertag 2016 in Nizza zugegen. Eine Woche später, zurück in München, wird er Zeuge des Amoklaufs im Olympia-Einkaufszentrum. Über beide Attentate berichtete Gutjahr für den ARD. Es sollte indes nicht lange dauern, bis aus der Koinzidenz seiner Gegenwart an beiden Schauplätzen und der Tatsache, dass seine Frau aus Israel stammt, üble Verschwörungsgeschichten gestrickt wurden, die bis heute im Netz kursieren. An der TEDx-Konferenz in Marrakesch bot Richard Gutjahr jüngst einen eindrücklichen Einblick über das Leben im Auge eines «Shit-Tsunami».

Damit es wieder einmal gesagt ist: zur Hölle mit dem Grossraumbüro!

Diese «Hassrede» ist Balsam auf die geistigen und seelischen Wunden aller Grossraumbüro-Geschädigten dieser Welt. Christoph Schäfer von der FAZ zieht eine persönliche Bilanz nach Jahren der Arbeit in modernen Newsrooms, also Grossraumbüros. Und es sind keine schönen Erfahrungen: «Der Gedanke an Flucht in die Einsamkeit der Schweizer Berge erfasste fast alle Großraumkollegen in regelmäßigen und heftigen Schüben.» Ein wichtiger Kritikpunkt ist die mangelnde Hygiene am Arbeitsplatz. Nach dem Motto: geteilte Verantwortung ist keine Verantwortung, versiffen die gemeinsam genutzten Schreibtische. Kaffeetassen bleiben stehen, Müll bleibt liegen, der nächste räumts dann schon weg. Oder eben auch nicht. Doch Schäfer findet bei aller Kritik auch Pluspunkte: «Ein Newsroom ist sinnvoll, wenn es darum geht, in kurzer Zeit mit vielen Beteiligten eine Lösung zu finden.» Was hingegen nicht gehe, sei es «die Mitarbeiter aus reinen Kostengründen zusammenzupferchen.»

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Starker Aderlass bei der SDA

Die Nachrichtenagentur SDA muss etwa ein Fünftel ihrer Stellen streichen. Sie begründet dies mit der «sehr schwierigen Lage» der Schweizer Medien.

Von «Je suis Charlie» ist wenig geblieben

Vor drei Jahren haben mutmasslich islamistische Attentäter elf Mitarbeitende der Redaktion der Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» ermordet. Von der nachfolgenden Solidaritäts- und Spendenwelle spürt die Redaktion in Paris nicht mehr viel. «Je suis Charlie» wurde längst von anderen Instant-Bekanntnissen im Netz abgelöst. Das viele Geld ist zwar noch da, brachte aber mehr Zwietracht als eine (Über)lebensperspektive für «Charlie Hebdo». Jürg Altwegg beschreibt in der FAZ das inzwischen triste Dasein der unter Personenschutz arbeitenden Journalistinnen und Journalisten. «Die Spontaneität ist aus unserem Leben verschwunden», sagt Redaktor Fabrice Nicolino: «Es ist ein Leben wie in einer Konservendose.»