DOSSIER mit 245 Beiträgen

Medienwandel

Ohne Transformationsstrategie keine Zukunft

Veit Dengler, bis letzten Sommer CEO der NZZ, arbeitet künftig in der Geschäftsleitung der Bauer Media Group (u.a. «Bravo», «Cosmopolitan», «Neue Post»). Wie er eine weitere Aufgabe im klassischen Verlagsgeschäft meistern will, formulierte Dengler kürzlich im deutschen Branchenblatt «Kress Pro» anhand von vier Thesen. An erster Stelle steht für den früheren McKinsey-Mann eine Transformationsstrategie, in die man auch bereit ist zu investieren. Zweitens: Protektionismus und Abschottung helfen nicht weiter. Das heisst gleichzeitig drittens, dass man Produkte anbieten muss, die sonst niemand bereithält, Lokalzeitungen etwa müssten sich auf das exklusive Lokale konzentrieren. Und all das gelingt nur, wenn man eine klare Zielgruppe vor Augen hat.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Mit dem Publikum den Übergang in die papierfreie Zukunft meistern

Das Ende naht. Nicht jenes der Zeitung, aber der gedruckten Ausgabe. Für die Berliner Tageszeitung taz ist dieser Weg vorgezeichnet. In einem Newsletter an die Genossenschafterinnen und Genossenschafter informierte taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch jüngst über den bevorstehenden Schritt: «Das Zeitalter der gedruckten Zeitung ist zu Ende, der Journalismus lebt im Netz weiter.» Die Teilhaber der Zeitung sind nun aufgefordert, unter dem Titel «Szenario 2022» Ideen für den Übergang einzubrigen.

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Omnipräsentes Smartphone stört in jeder dritten Beziehung

Die intensive Nutzung des Smartphones kann sich auch störend auf Dritte auswirken. Rund ein Drittel der Männer und Frauen in der Deutschschweiz, gaben bei einer Umfrage an, sich manchmal wegen der intensiven Handynutzung des Partners vernachlässigt zu fühlen. In der Westschweiz, wo das Smartphone allgemein intensiver genutzt wird, liegt der Wert der Handy-gestörten Beziehungen entsprechend höher. Die Studie hat das Markt- und Forschungsinstitut Marketagent.com realisiert im Auftrag einer Online-Partneragentur. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Schweizer Gesamtbevölkerung.

«Die alte Garde ist am Ende – und zwar überall»: Springer-CEO Mathias Döpfner über die Auflösung von Leadership-Modellen in Politik und Medien

Als CEO von Axel Springer führt er nicht nur einen Konzern mit fast 16’000 Mitarbeitern, sondern vertritt als Präsident des Verlegerverbands BDZV auch eine mächtige Medienlobby in Deutschland. Im Interview mit MEEDIA spricht Springer-CEO Mathias Döpfner (55) unter anderem über Medienpolitik, die Herausforderungen der Digitalisierung und den gesellschaftlichen Wandel. Dabei attestiert er Politik wie Medien, Weiterlesen …

Bürger-Schwarm kompensiert Medienschwund

Claude Longchamp gibt Entwarnung: Der bekannte Politologe und Meinungsforscher mag nicht in den Alarmismus miteinstimmen, wonach schwindende Medienvielfalt sich negativ auf die politische Partizipation der Bürgerinnen und Bürger auswirke, wie dies jüngst eine Studie der Uni Zürich festgestellt hatte. Anstatt nach staatlichen Subventionen für die schwächelnden Medien zu rufen, sieht er ein grosses Potenzial in der Digitalisierung der politischen Kommunikation. Die Bürger selbst werden zu Multiplikatoren einer Botschaft. Die Rolle der Medien ist dann eine andere: Sie berichten über die Erfolge einer Crowd-basierten Kampagne und werden so zu Multiplikatoren zweiter Ordnung. In seinen Überlegungen bezieht sich Longchamp auf die Ausführungen im neuen Sachbuch «Agenda für eine digitale Demokratie».

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Disney verschläft das Streaming-Geschäft

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, soll einmal eine berühmte Persönlichkeit gesagt haben. Diese Erfahrung macht nun gerade Disney, lange das wertvollste an der Börse gehandelte Medienunternehmen. Gestern musste der Mickey-Mouse-Konzern den Spitzenplatz für einen kurzen Moment an den Streaminganbieter Netflix abgeben. Bei Börsenschluss war dann die historische Rangordnung wieder hergestellt. Dass sich Disney von Netflix bedrängt sieht, hat massgeblich damit zu tun, dass Disney immer noch kein Streamingangebot bereithält; immerhin ist für nächstes Jahr ist eines angekündigt.