DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Es war einmal das Zwei-Quellen-Prinzip

Ein einziger Tweet eines «Titanic»-Redaktors hat unlängst bei zahlreichen Redaktion die journalistische Sorgfaltspflicht ausgehebelt. Reihum verkündeten sie mittels Push- und Breaking-News den Bruch der Regierungskoalition in Deutschland – um kurz darauf ebenfalls mittels Eilnachricht zu vermelden, dass sie einer Falschmeldung aufgesessen waren. Was für eine Peinlichkeit. Die ganze Aufregung wäre nicht nötig gewesen, hätten die Journalisten am Push-Abzug eine Grundregel ihrer Profession befolgt: das Zwei-Quellen-Prinzip. Und das geht so: «Wenn du eine Information nur aus einer Quelle hast: Halte die Füsse still. Erst wenn du die Fakten durch mindestens eine weitere zuverlässige & unabhängige Quelle verifizieren kannst, berichte. Und nein, andere Medien sind nicht als Quelle zu verstehen.» Aus aktuellem Anlass hat die Plattform «fair radio» einen schon etwas älteren «Appell für das Zwei-Quellen-Prinzip» wieder veröffentlicht.

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«Das persönliche Schreiben findet stark in meinem Kopf statt.»

So schreibe ich:  Sie schreibt über Literatur und auch über sich selbst. Anne-Sophie Scholl, bis vor Kurzem Kulturredaktorin der CH-Media-Zeitungen, fiel in den letzten Monaten vor allem mit zwei Texten auf: In umfassenden Essays dokumentierte sie den Sexismus in Beruf und Alltag. Mit der MEDIENWOCHE sprach sie darüber, weshalb sie das anhand ihrer Biografie tut Weiterlesen …

Warum ein Interview mit Facebook ein Erlebnis ist

Markus Wiegand hat in den vergangenen Jahren mehr als 100 Interviews in der Medienbranche geführt. Für die Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe sprach er mit Jesper Doub, der bei Facebook für die Partnerschaften mit Publishern verantwortlich ist. Was Wiegand mit Facebook erlebte, ist für ihn einmalig.

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«Ich habe schon immer gern den Gottesdienst gestört»: so schreibt Lucien Scherrer, NZZ

So schreibe ich: Wer seine Artikel nicht mag, sieht ihn als Rechtsausleger und Linkenfresser. Ist Lucien Scherrer ein prototypischer Vertreter einer ideologisierten NZZ? So einfach ist es nicht. Wir haben mit dem Inlandredaktor und früheren Weltwoche-Journalisten über seine Reportage aus der «Schweizer Sozialhilfe-Hauptstadt» Biel gesprochen. Ist das ein Scherz? Lucien Scherrer, der in der NZZ Weiterlesen …

Fehlerkultur: Eine falsch, alle falsch

Vor einer Woche gingen sämtliche Berner Lokalmedien einer Falschmeldung auf den Leim, weil sie einen entscheidenden Rechercheschritt unterliessen und voneinander abschrieben. Korrigiert haben den Fehler ein paar, entschuldigt hat sich nur die «Berner Zeitung». Ein Lehrstück in Sachen redaktioneller Fehlerkultur. Die Medienmitteilung hatte das Zeug zum Aufreger. Da meldeten doch die Käufer einer vormals besetzten Weiterlesen …