Der Objektivitäts-Schwindel
Was in der Geschichtswissenschaft längst anerkannt ist, wird im Journalismus immer noch geleugnet: Da gibt es sie noch, die absolute Objektivität.
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Was in der Geschichtswissenschaft längst anerkannt ist, wird im Journalismus immer noch geleugnet: Da gibt es sie noch, die absolute Objektivität.
In den Medienberichten zu den rassistischen Ausschreitungen und den Gegendemonstrationen im ostdeutschen Chemnitz war viel von «rechten» und «linken» Demonstranten die Rede, die quasi gleichermassen für die wüsten Szenen verantwortlich waren. Der Blogger Thomas Laschyk («Der Volksverpetzer») hält das für eine gefährliche Verkürzung der Vorkommnisse: Medien, welche die Nazi-Gewalt als legitimen Protest darstellten oder die Gegendemonstranten als gleichwertige Extremisten, würden entweder rechte Gewalt verharmlosen oder den Protest dagegen diskreditieren.
Maurus Federspiel schreibt Bundesrätin Sommaruga, weil ihn die Zuwanderung stört. Hätte er doch mit dem Kopf statt dem Bauch geschrieben.
Sogar die rechtsextreme PNOS empfiehlt den Text mit den Worten «Lesen und geniessen.» Was ist da bloss los? Eine Spurensuche.
Ein «Pro & Contra» in der Wochenzeitung «Die Zeit» hat einen Streit darüber ausgelöst, ob man den Seenotrettungseinsatz von privaten Organisationen kritisch kommentieren darf. Welche Rolle spielen Journalisten, wenn sie über umstrittene Abschiebungen oder Pläne zur Grenzschliessung berichten? Erstmals wird sich im SWR2 Forum dazu im direkten Gespräch auch Mariam Lau äußern, die als Redakteurin Weiterlesen …
Keine Lust, noch einen moralisierenden Text über Flüchtlinge zu lesen? Genau das ist das Problem.
Frank Plasberg will Alexander Gauland nicht mehr einladen. «Richtig», sagt der Politikberater Johannes Hillje. Das Problem sei aber, dass Sendungen zum Teil längst die Positionen der AfD übernommen hätten.
Der russische Staatssender NTV wollte aufzeigen, dass in Dänemark regelrechte Putin-Panik herrscht. Anlass dazu bot ein neuer Funkmast auf der Insel Bornholm mit dem der dänische Nachrichtendienst elektronische Kommunikation über der Ostsee überwachen will. Was also tat NTV? Der Sender übersetzte die Aussagen dänischer Politiker nach eigenem Gutdünken und präsentierte den russischen Zuschauern eine Sichtweise, die ins offizielle Drehbuch passt. «Meine Aussagen, im Beitrag auf Russisch, stimmen überhaupt nicht mit dem überein, was ich gesagt habe», sagte dazu der frühere dänische Verteidigungsminister Nick Hækkerup, der von NTV befragt wurde. Auch andere Gesprächspartner des Senders beklagen sich über die manipulative Überseztung ihrer Aussagen.