Alle wollen das Twitter-Monopol zerschlagen – aber keiner weiss wie
Die alten Anti-Monopol-Rezepte sind in der digitalen Welt wirkungslos geworden.
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Die alten Anti-Monopol-Rezepte sind in der digitalen Welt wirkungslos geworden.
Die Social-Media-Plattform Snapchat verzeichnete im zweiten Quartal des laufenden Jahres einen Nutzerrückgang von rund drei Millionen auf täglich 188 Millionen. Es sei dies der erste Nutzerverlust im Jahresvergleich, schreibt das Handelsblatt. «Neben Twitter und Facebook hat jetzt auch Snap Probleme mit dem Nutzerwachstum. Nicht zuletzt der Kampf mit Facebooks Instagram und dessen Feature ‹Stories›, den Instagram bislang locker für sich entscheiden konnte, zehrt an der Fan-Basis von Snap.»
Die Musikstreaming-Plattform Spotify unternimmt einen eigentlich logischen Schritt: Der Dienst hat damit begonnen, direkte Lizenzierungsverträge mit den Künstlern abzuschliessen. Damit umgeht Spotify die Labels, die bisher das meiste Geld kassierten und die Preise bestimmten. Dieser Schritt sei «selbstverständlich der Beginn eines Konkurrenzkampfes zwischen dem Streaming-Dienst und den Labels», schreibt Christian Erxleben auf Basic thinking.
«Impulsive Reaktionen sind eine schlechte Währung für Relevanz», schreibt Konrad Lischka auf seinem Blog und macht sich auf die Suche nach alternativen Metriken zu den auf Social-Media-Plattformen üblichen Messgrössen wie Klicks, Likes oder Nutzungsdauer. Warum nicht auch die Lautstärke und die Höflichkeit eines Beitrags als Kriterium für seine Sichtbarkeit berücksichtigen? Oder Textlänge und Informationsdichte? Lischka nennt dafür existierende Projekte, die bereits danach verfahren. Und wichtig: Der Nutzer sollte selbst entscheiden können, nach welchen algorithmischen Kriterien er seinen Feed auf den Social-Media-Plattformen filtern möchte.
Wie mächtig ist Facebook wirklich? Diese Frage stellte sich in der Debatte um den Datenmissbrauch durch die Firma Cambridge Analytica immer wieder. Der Autor und Medienwissenschaftler Tilman Baumgärtel versucht, sie zu beantworten – mit einem Theorem aus der Frühzeit des Internets.
Nichts, so scheint es, kann sie aufhalten, die vier Internetgiganten Apple, Facebook, Amazon und die Google-Mutter Alphabet. Ihr Börsenwert steigt und steigt. Kombiniert ist er seit dem 27. Oktober grösser als das Bruttoinlandsprodukt der fünftgrössten Wirtschaftsmacht der Welt: 2691 Milliarden Dollar beträgt er, unfassbare zweieinhalbmal so viel wie der gesamte SMI zusammen.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt das Internet. Vier Milliarden Menschen haben damit fast unbegrenzten Zugang zu Informationen – zumindest in der Theorie. Tatsächlich versuchen immer mehr Länder auf der Welt, diese Möglichkeit einzuschränken und missliebige Meinungen zu unterdrücken.
2018 entwickelt sich zum Jahr des Techlash. Die Wortschöpfung aus Technologie und „Backlash“ (Gegenreaktion), umfasst drei Phänomene: die Kritik an der Marktmacht von Internet-Konzernen wie Google, Amazon und Facebook. Das Unbehagen über die sozialen Folgen von Smartphone-Dauernutzung und den ruppigen Ton im Netz. Und die Furcht vor Zukunftstechnologien wie KI und filigrane Robotik.