DOSSIER mit 209 Beiträgen

Medien machen Politik

Die «Österreich»-Affäre

Scheinrechnungen und Chats erwecken einen hässlichen Verdacht: Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz soll in seiner Zeit als Aussenminister 2016/17 die öffentliche Meinung mit frisierten Studien manipuliert und wohlwollende Berichterstattung in Boulevardmedien gekauft haben – mit 1,2 Millionen Steuergeld. Die Hintergründe eines beispiellosen Kriminalfalls.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Chemnitz: Wie «neutrale» Berichterstattung den Rechten in die Hände spielt

In den Medienberichten zu den rassistischen Ausschreitungen und den Gegendemonstrationen im ostdeutschen Chemnitz war viel von «rechten» und «linken» Demonstranten die Rede, die quasi gleichermassen für die wüsten Szenen verantwortlich waren. Der Blogger Thomas Laschyk («Der Volksverpetzer») hält das für eine gefährliche Verkürzung der Vorkommnisse: Medien, welche die Nazi-Gewalt als legitimen Protest darstellten oder die Gegendemonstranten als gleichwertige Extremisten, würden entweder rechte Gewalt verharmlosen oder den Protest dagegen diskreditieren.

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Wie moralisch darf Journalismus sein?

Ein «Pro & Contra» in der Wochenzeitung «Die Zeit» hat einen Streit darüber ausgelöst, ob man den Seenotrettungseinsatz von privaten Organisationen kritisch kommentieren darf. Welche Rolle spielen Journalisten, wenn sie über umstrittene Abschiebungen oder Pläne zur Grenzschliessung berichten? Erstmals wird sich im SWR2 Forum dazu im direkten Gespräch auch Mariam Lau äußern, die als Redakteurin Weiterlesen …

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Plumper, aber effizienter Propaganda-Kniff

Der russische Staatssender NTV wollte aufzeigen, dass in Dänemark regelrechte Putin-Panik herrscht. Anlass dazu bot ein neuer Funkmast auf der Insel Bornholm mit dem der dänische Nachrichtendienst elektronische Kommunikation über der Ostsee überwachen will. Was also tat NTV? Der Sender übersetzte die Aussagen dänischer Politiker nach eigenem Gutdünken und präsentierte den russischen Zuschauern eine Sichtweise, die ins offizielle Drehbuch passt. «Meine Aussagen, im Beitrag auf Russisch, stimmen überhaupt nicht mit dem überein, was ich gesagt habe», sagte dazu der frühere dänische Verteidigungsminister Nick Hækkerup, der von NTV befragt wurde. Auch andere Gesprächspartner des Senders beklagen sich über die manipulative Überseztung ihrer Aussagen.