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Osterlektüre: Tablets, Tamedia & Teufel

Osterlektüre: Tablets, Tamedia & Teufel

Wie erfindet sich die Presse neu? Die Frage stellt das Nachrichtenmagazin L’Hébdo in seiner aktuellen Ausgabe. Chefredaktor Alain Jeannet eröffnet das Mediendossier mit einer Breitseite gegen SRG und Wissenschaft: Die Bakom-Studien zur Medienzukunft bezeichnet er als einen «Skandal, 700 Seiten voller Fehler und Unwahrheiten». Der SRG wirft Jeannet widerrechtliches Handeln vor, das bekämpft werden müsse. Weiterlesen …

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Facebook testet seine Paywall auch unter iOS

Ab März 2018 können Publisher Bezahlschranken in Facebooks iOS-App verwenden. Das Soziale Netzwerk hatte bereits im Oktober 2017 damit begonnen, derartige Paywalls unter Android zu testen. Mit Apple konnte Facebook zunächst keine Einigung zur Besteuerung der auf diese Weise generierten Abo-Umsätze erzielen.

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Eine kurze Geschichte der SDA

Wer den Überblick verloren hat, worum es beim aktuellen Arbeitskampf bei der Nachrichtenagentur SDA geht, erhält im aktuellen «Medientalk» von Radio SRF ein kompaktes Update. Autor Salvador Atasoy holt weit in der Vergangenheit aus, um dann ausführlich auf die aktuelle Befindlichkeit der Agentur zu sprechen kommen. Dabei geht es nicht nur um den anhaltenden Konflikt zwischen Redaktion und Verwaltunsrat um die vorgesehene Massenentlassung, sondern auch um die beschlossene und anstehende Fusion mit der Bildagentur Keystone und die medienpolitischen Implikationen des neuen Unternehmens.

Deepfakes als Tor zu einer alternativen Realität

Es wird immer einfacher, Videobilder zu manipulieren, ja ganze Gesichter von einer Person zur anderen zu «verpflanzen». Ob XY tatsächlich Z gesagt hat, was man im Bild sieht, bleibt ungewiss. Für grössere Aufmerksamkeit sorgten solche Deepfakes unlängst, als die Gesichter von Prominenten auf jene von Pornodarstellerinnen montiert wurden. In der Rubrik Faktenfinder von tagesschau.de bietet Patrick Gensing einen Überblick zum Stand der Entwicklung. Seine Aussichten sind düster: «Die Deepfakes öffnen das Tor zu einer Welt, in der nicht nur ‹alternative Fakten› kursieren, sondern möglicherweise eine ganze alternative Realität.»

Satire darf alles – aber das dann doch nicht!

Der Coup war gelungen. «Titanic» führte die «Bild»-Zeitung vor. Die Empörung war gross. Und dem Satiremagazin Applaus gewiss. Autor Moritz Hütgen, der die «Bild» aufs Glatteis führte mit der erfundenen Geschichte, wonach der Juso-Vorsitzende mit russischen Trollen konspiriere, tritt nach vollbrachter Tat beim russischen Staatssender RT auf. Verwirrung. Ist das auch Teil der satirischen Inszenierung oder schlicht eine Grenzüberschreitung? Das Medienmagazin Meedia dokumentiert die kritischen Reaktionen auf Hütgens Auftritt. Die «Bild»-Zeitung wiederum hat den Steilpass dankend angenommen und die «Titanic» der Kumpanei mit einem Regime gescholten, «zu dessen Agenda die Zersetzung freier Medien gehört».

AfD läuft mit Pressedebatte im Bundestag auf

Die Alternative für Deutschland AfD forderte mit einem Antrag im Bundestag die Regierung dazu auf, Zeitungsartikel des eben erst aus türkischer Haft freigelassenen Denzi Yücel zu missbilligen. Eigentlich ein unmögliches Unterfangen. Steht es doch der Exekutive nicht zu, über den Inhalt von Medien zu urteilen. «Etwas Rechtswidriges, etwas Verfassungswidriges», verlange die AfD von der Bundesregierung, sagte FDP-Vize Wolfgang Kubicki. In Rage redete sich dann der Grüne Cem Özdemir. In einer Brandrede geisselte er die AfD als «Rassisten». Wie zu erwarten war, bliebt der Antrag der AfD chancenlos, die Debatte ein einziges Theater, in dem, so «Welt»-Autor Matthias Kamann, die anderen Parteien die AfD haben «blass aussehen» lassen.

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Auch Journalisten sind keine Dummköpfe

Unternehmen und Behörden betreiben einen grossen Aufwand, um sich in den Medien in möglichst gutem Licht zu präsentieren. Es schadet nicht, seinen «Gegner» zu kennen, auch wenn er aus einer dezimierten Redaktion stammt.