«Die Zivilisation ist eine ganz dünne Schicht»
Eugen Sorg ist erst spät, mit 43, in den Journalismus eingestiegen. Als Reporter für «Das Magazin» und die Weltwoche berichtete er aus den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt, wo er zuvor schon als IKRK-Delegierter gearbeitet hatte. Nach seiner letzten Station als Textchef bei der Basler Zeitung tritt er nun in den Unruhestand. Im Interview mit der MEDIENWOCHE redet er über die dünne Schicht unserer Zivilisation, über Roger Köppel und Christoph Blocher und über erfundene Korrespondentenberichte.
MEDIENWOCHE: Diesen August verlässt Du die Redaktion der Basler Zeitung, wo Du seit 2011 als Textchef beschäftigt bist.
Eugen Sorg: Im Sommer werde ich 65, ich freue mich, wieder auf Reisen zu gehen, und ich werde auch wieder mehr schreiben. Bei der Basler Zeitung behalte ich ein kleines Fixum.
Du bist erst 1992, mit 43 Jahren, in den Journalismus eingestiegen.
Die klassische Ochsentour mit einem Einstieg beim Oberländer oder beim Limmattaler habe ich nie gemacht, ich habe direkt beim «Magazin» angefangen. Miklos Gimes, ein Freund, mit dem ich mich immer gerne über Journalismus, Gott und die Welt unterhalten habe, fragte mich eines Tages, ob ich nicht eine Geschichte für das «Magazin» schreiben wolle. Nach der dritten Story wurde mir ein Fixum angeboten, und dann wurde ich zum festen Mitarbeiter. Vor meinem Einstieg war ich weder im Bundeshaus noch im Tagesgeschäft.
Was hast Du denn vorher gemacht?
Studiert hatte ich Pädagogik, Psychologie und Literatur, danach arbeitete ich bei einer Krisenberatungsstelle bei Kindesmisshandlung. Wichtig für meinen Einstieg in den Journalismus war das Jahr beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Zunächst war ich im Südsudan, was sehr interessant war. Entscheidend aber war mein Aufenthalt in Jugoslawien 1992, der mein ganzes Welt- und Menschenbild grundlegend veränderte – es wurde auseinandergerissen und ich musste es neu wieder zusammensetzen. Ich hatte bis dorthin immer viel gelesen, war viel gereist und hatte durchaus das Gefühl, ich verstünde etwas, wie es auf der Welt laufe, und hätte auch eine Ahnung vom Krieg. Ich glaubte zum Beispiel zu wissen, dass Menschen nicht freiwillig in den Krieg ziehen würden. Diese Gewissheit wurde zerschlagen, denn ich traf auf Kämpfer, die eine gute Zeit hatten, wenn sie nicht grade einen Schuss in den Bauch erwischt oder ihnen eine Granate ein Körperteil abgerissen hatte. Was mich erschütterte, war die Mitleidlosigkeit, die Selbstverständlichkeit des Tötens, das Töten ohne schlechtes Gewissen. Menschen, wie ich sie in Zürich vom Sehen kannte, vom Einkaufen, vom Fussball oder aus dem Freibad, sah ich als Freiwillige in Bosnien, und dort massakrierten sie ihre Nachbarn und plünderten deren Häuser. Die Zivilisation ist eine ganz dünne Schicht, die auch bei uns jederzeit brechen kann. Dass wir hier zivilisiert zusammenleben, ist ein kleines Wunder, das überhaupt nicht gesichert ist.
So bist Du zum Schreiben gekommen?
Als IKRK-Delegierter war es mir nur möglich, sogenannte «Situation Reports» zu schreiben, in denen man nüchtern die Anzahl der Toten, den Ort des Gefangenenlagers und die allgemeine Sicherheitslage festhielt. Die guten und bewegenden Geschichten dahinter konnte man aber nicht erzählen, und da wusste ich plötzlich: Ich will zurückgehen, um darüber zu schreiben.
Du warst nach dem «Magazin» auch lange bei der «Weltwoche». Konntest Du Deine Vorstellungen von Journalismus überall umsetzen?
Ja, ich wurde nie im Geringsten behindert. Ich hätte gerne noch weitere Geschichten erzählt, doch nachdem ich bei der Weltwoche herauskomplimentiert wurde, ging mir die Plattform dafür verloren. Der Journalismus, wie ich ihn betreibe, ist kostspielig, es fallen Reisespesen an und es braucht einen Fotografen. In den 1990er-Jahren erhielt ich beim «Magazin» für eine Geschichte von 25 000 Zeichen 6000 Franken und mindestens einen Monat Zeit. 15 Jahre später wurden für das Gleiche noch 3000 Franken ausbezahlt. Davon kann man als freier Reporter in der Schweiz nicht leben.
Ist denn die klassische Reisereportage vielleicht einfach vorbei?
Das glaube ich nicht. Wenn jemand eine Reise in die Fremde tut und dann davon erzählt, ist dies ein Vergnügen seit den Höhlenbewohnern.
Kurt W. Zimmermann schrieb mal folgendes über den Reporteralltag, wie er ihn wahrgenommen hat in der «goldenen Generation der journalistischen Bohème»: «Wir kamen um elf auf die Redaktion. Erst lasen wir ausgiebig die Zeitungen, dann verfügten wir uns zum Italiener um die Ecke. So gegen halb vier, nach dem letzten Grappa, kehrten wir ins Büro zurück.» War das jemals so?
Beim «Magazin» ist es wahrscheinlich noch heute so, einfach ohne Alkohol und ohne fettreiche Speisen. Aber ja, etwas mehr Druck hätte mir nicht geschadet. Wer Perfektionist ist, neigt dazu, immer weiter ins Detail zu gehen und noch das Letzte herausholen zu wollen. Doch irgendwann muss man Texte auch einfach mal abgeben.
Du warst von 1992 bis 2001 beim «Magazin».
Ich hatte eine wunderbare Zeit. Ideal war es, als Roger Köppel Chefredaktor geworden ist, denn er ist ein begabter Schreiber mit einem grossen Horizont, auch lustig. Seine Bindung an Moral ist wenig ausgeprägt, aber er geht gerne dorthin, wo es heilig ist; er riecht Tabus sofort und möchte sie knacken. Durch seine Art, in der Diskussion alles zuzulassen, sind wir alle besser geworden. Es war damals allerdings auch einfacher, zu provozieren, denn der unhinterfragte linke Mainstream war noch zäher und simpler. Und Köppel konnte einfach nur eine gute Zeitschrift machen und musste noch nicht beweisen, dass er auch ein guter Unternehmer ist und sparen kann.
Welche Schweizer Reporter haben das Zeug, in Deine Fussstapfen zu treten?
Es gibt in jedem Jahrgang herausragende Schreiber. Auch bei der Basler Zeitung haben wir einige junge und grosse Talente. Aber schreiben können ist nur ein Teil, es kommt auch darauf an, welchen Blick man hat auf die Welt. Es braucht etwas Fanatismus und Mut zur Einsamkeit, den Dingen wirklich auf den Grund gehen zu wollen. Und solche Journalisten benötigen auch Figuren, die ihr Talent erkennen und sagen: «Hier, mach!». Doch leider sind zu viele Chefredaktionen in der Schweiz mit Leuten besetzt, die weniger mutigen Journalisten gleichen, als vielmehr ängstlichen politischen Buchhaltern und Visitenkartenverteilern.
Im Archiv habe ich einen langen Text von 2004 in der Weltwoche gefunden über «Madame Bovary» von Gustave Flaubert. Du schilderst darin, wie der Schriftsteller vor der Publikation des Meisterwerks der Literaturgeschichte von befreundeten Schriftstellern in einem Brief bekniet wurde, in «Streichungen» einzuwilligen, ansonsten «Du Dich völlig kompromittierst […] mit einem verworrenen Werk». Wird nicht im Journalismus vieles, das womöglich interessant wäre, exakt so verhindert?
Das glaube ich, ja. Vieles im Journalismus ist ja Pflichtstoff. Aber für die Kür braucht es Leute, die sich getrauen, über die Meinungsübereinkunft hinaus zu denken und das Aussergewöhnliche erkennen können. Es sind immer Einzelne, die Dinge vorantreiben.
Entstehen Deine Texte mit klarem Bauplan oder mehr als Puzzle?
Nach Somalia wollte ich beispielsweise, nachdem ich im «Lettre» eine Fotostrecke gesehen hatte: Ein Bild zeigte einen lokalen Warlord der anarchischen Millionenstadt Mogadischu, der mit glasigen Augen vom Kath auf einem rosa Bett mit kitschigem rosa Baldachin sass, inmitten seiner dünnen Mitkrieger (die Amerikaner sagten ihnen «Skinnies»). Der dazu gehörige Text überzeugte mich nicht, aber das Foto fesselte mich, und ich wusste: Ich will nach Somalia und herausfinden, wie es dort tatsächlich ist und wie dieses Land funktioniert.
Und wie macht man das?
Man benötigt einen guten Übersetzer und Guide, der versteht, und zwar nicht nur sprachlich, was man fragt, und man muss Leute finden, die einem plausibel schildern können, was vor Ort geschieht. Letzteres ist einfach und spannend, wird aber zu wenig genutzt. Eigentlich jeder Mensch, auf den Du triffst, kann Dir einen Ausschnitt der Welt geben. Wichtig ist nicht ein vorgefasstes Konzept, sondern das intuitive Erfassen der Situation, des Grundgefühls, der Stimmung: ist sie entspannt, fatalistisch, melancholisch, paranoid, wild?
Du warst auf Reportagereisen in vielen Kriegsgebieten, überhaupt an den gefährlichsten Orten der Welt. Bist Du mutiger als andere Menschen?
Das würde ich nicht sagen, nein. Vielleicht neugieriger.
Du hast sehr oft mit Fotograf Nathan Beck zusammengearbeitet. Warum?
Nathan Beck ist ein visuell hoch begabter Mensch, der einen faszinierend ungefilterten, ungeschützten, ganz eigenen Blick auf die Welt hat. Wir haben uns immer sehr gut ergänzt.
Bist Du auf Reportage vielen begegnet, die mehr Abenteurer waren als verantwortungsvolle Journalisten?
Nur wenigen, die meisten sind gut vorbereitet und vorsichtig. Aber ich weiss zum Beispiel von einem deutschen Reporter, der für den «Stern» schrieb und 2001 in Nordafghanistan ums Leben kam. Der setzte sich auf ein Kriegsfahrzeug der siegreichen Rebellen, seine langen blonden Haare flatterten im Wind – und so wurde er von Taliban erschossen, die sich auf dem Rückzug befanden. Eine solche Zielscheibe sollte man nie abgeben, meines Erachtens wurde er ein Opfer seiner eigenen Eitelkeit.
Viele spektakuläre Pressefotos aus Krisengebieten sind ja gestellt. Hast Du solche gestellten Szenen selbst beobachtet?
Nein, nicht direkt, aber falsche Übermittlungen und erfundene Korrespondentenberichte. Weil die Zeitungen ja kaum mehr eigene Journalisten in die Krisengebiete schicken, informieren sich die grösseren Redaktionen oft direkt bei lokalen Kontaktpersonen. Ich sass mal daneben, als in Mogadischu ein lokaler Reuters-Mann, ein fanatischer Gegner der damals aktuellen Übergangsregierung, am Telefon der mitfühlenden und besorgten Redaktorin einer britischen Zeitung erklärte, um ihn herum seien schwere Gefechte im Gang – während wir ruhig in seinem Hof beim Tee sassen und draussen in der Stadt tatsächlich alles in den üblichen Bahnen verlief. Die Zeitung verfasste einen dramatischen Bericht über die angeblich katastrophale Lage und das skrupellose Vorgehen der Regierung, der dann natürlich auch in anderen internationalen Medien Aufnahme fand.
Hast Du selbst beschönigt beim Schreiben? Um die Story interessanter zu machen als sie in Realität ist?
Nein, nie, ich bin in dieser Frage sehr protestantisch, und ich neige eher zum Understatement.
Zu welchen Tricks kann denn ein Reporter greifen?
Die Versuchung, die Gefahren zu übertreiben, um sich wichtig zu machen, besteht, das ist einigen Texten gut anzumerken. Die wichtigste Zeit, um eine Lage einzuschätzen, sind die ersten paar Tage am neuen Ort, weil man dann genau sieht, was anders ist als an anderen Orten. Oft dachte ich, wenn ich länger in einem Kriegsgebiet war, es gäbe gar nichts besonders zu berichten – bis ich dann zurück in der Schweiz das eine oder andere Ereignis erzählte und bei den Zuhörern die Augen sich weiten sah. Dann merkt man, dass das Erlebte vielleicht doch nicht so trivial ist. Man gewöhnt sich sehr schnell an veränderte, auch extreme Umstände. Und natürlich kann ein Reporter auch Zitate erfinden, um Personen weiser, aufregender oder böser zu machen.
Wie schätzt Du die Auslandberichterstattung der Schweizer Medien ein?
Vieles davon wird heute vom Newsdesk aus erledigt, man schreibt ab aus Leitmedien wie der New York Times, der Washington Post, dem «Spiegel» oder der «Zeit», wobei letztere zwei auch oft den grossen linksliberalen US-Blättern abschreiben. Auch die früher legendäre NZZ-Auslandberichterstattung ist nicht mehr, was sie mal war.
Im Inlandteil der NZZ wurdest Du 1991 als «linker Aktivist» bezeichnet, im Zusammenhang mit Deinem Buch «Lieblings-Geschichten», das als «Pamphlet» bezeichnet wurde («VPM: was er ist und wie er streitet» vom 22. Mai 1991). Warst Du jemals ein linker Aktivist?
Aktiv wäre übertrieben, aber ja, ich komme von ganz links. Ich bin aber kein Konvertit: mein utopisches Weltbild, dass der Mensch schon gut werde, wenn er nur in den richtigen Verhältnissen leben könne, dass es ohne Armut auch keine Diebe mehr gebe oder dass es ohne sexuelle Unterdrückung auch keine Sexualtäter mehr gebe, dieser alte linke Traum wurde mit meinem Aufenthalt in Jugoslawien 1992 endgültig zerstört. Ohne dass ein neuer Glaube an die Stelle des alten getreten wäre. Das tiefe Interesse an der Welt ist geblieben, gleichzeitig habe ich eine Grundskepsis gegenüber allen Grossdeutungen.
Wo stehst Du denn heute politisch?
Als Jugendlicher und junger Erwachsener war ich Anarchist, fand, der Staat müsse weg. Heute bin ich so etwas wie ein libertärer Konservativer. Meine Reisen in zerfallende Staaten haben mich anschaulich gelehrt, dass das Gewaltmonopol des Staats wichtig ist. Aber er soll sich auf wenige Kernaufgaben beschränken und ansonsten nicht reinreden, nicht erziehen, nicht versuchen, die Leute unbedingt vor dem eigenen Scheitern zu schützen – ich bin ein Gegner des linken, müffelnden Volkserziehungsheims.
Bist Du ein Zyniker?
Nein, dafür bin ich zu sentimental.
Wie stehst Du zu Drogen?
Ich war überzeugter Kiffer als Junger, ich reiste in die Haschischparadiese Afghanistan, Nepal und Marokko. Doch ich habe mit Kiffen schon lange aufgehört. Heute trinke ich gerne Wein.
Hat Dich eigentlich je interessiert, wem die Basler Zeitung gehört?
Nicht gross, nein. Aber man muss schon sehen, dass Christoph Blocher diese Zeitung gerettet hat. Hätten er und Tettamanti sie nicht gekauft und nicht mit «Eisenfuss» Bollmann saniert, gäbe es diese Zeitung heute wahrscheinlich nicht mehr oder nur noch als weitere Variante der langweiligen Mainstream-Publikationen.
Wie stehst Du zu Christoph Blocher und seiner SVP?
Ich stehe fern von der Partei, es ist nicht mein Milieu. Aber ich finde es überheblich und dumm, Leuten, die SVP wählen, Angstneurosen oder verstockte Fremdenfeindlichkeit zu unterstellen. Die Hilfsbereitschaft und der Goodwill der Bevölkerung gegenüber Gästen darf nicht überstrapaziert werden. Es sollte selbstverständlich sein und bleiben, dass man selber darüber bestimmt, wen man ins eigene Haus lässt und welche Regeln dort gelten. Dass es in der Schweiz, im Gegensatz zu unseren grossen Nachbarländern, bisher keine Gewaltausschreitungen gegenüber Ausländern gab, obwohl bei uns ein viel grösser Ausländeranteil lebt, haben wir wahrscheinlich der SVP zu verdanken.
Die Parteien- und Kleinpolitik lässt mich eher kalt, dafür bin ich seit dem jugoslawischen Existenzschock für immer verloren. Aber dieser ganze zähflüssige Schweizer Politprozess, bei dem jeder einbezogen wird, bei dem jeder seinen Senf dazu geben darf, bei dem jeder mit aufs Gruppenfoto darf, dieses politische Basteln im Kleinstraum hat eine eigene Würde. Diese helvetische Form der direkten Demokratie ist eine einmalige Errungenschaft, eine institutionalisierte Form der permanenten Macht- und Elitendemütigung.
Sind Tageszeitungen heute etwas für Senioren?
Bezahlte Tageszeitungen? Statistisch gesehen, ja.
Hat das Aufkommen des Internets Dein Leben positiv oder negativ beeinflusst?
Es hatte keinen grossen Einfluss. Die ersten Artikel im «Magazin» gab ich persönlich auf einer Diskette ab, heute schicke ich eine E-Mail.
Hat der Journalismus eine Zukunft?
Ich glaube, dass Wochentitel überleben werden, denn in jeder Gesellschaft leben 7 oder 8 Prozent Menschen, die genauer wissen möchten, was draussen in der Welt geschieht. Auch wenn sich die Form ändert: Früher gab es Reiseberichte, später Zeitungen, dann Fernsehen, heute Internet. Dass eine Wochenzeitung wie die «Zeit» an Auflage gewinnt, obwohl sie nicht besser geworden ist, ist vielleicht ein Indiz, dass auch heute noch ein Bedürfnis dafür besteht.
Was für einen Ratschlag gibst Du einem jungen Journalisten, der jetzt in die Branche einsteigt?
Such Dir eine gute Zeitung. Such Dir einen guten Chef. Such Dir ein Thema, für das du brennst. Such Dir jemanden, der Dich machen lässt. Lies viel, glaube wenig.
Das Interview mit Eugen Sorg wurde am 16. Mai 2014 in Zürich geführt.
N. moras 11. Juli 2014, 13:23
Die Schweiz hat einen vergleichsweise viel hoeheren Ausländeranteil??!!
Ronnie Grob 11. Juli 2014, 14:18
Ja, richtig. Die Schweiz hat einen Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung von 23,5 Prozent (April 2014), in Deutschland war dieser lange unter 10 Prozent, inzwischen wohl auch darüber. In anderen Nachbarländern sieht es ähnlich aus.
Stefan Bosshart 13. Juli 2014, 14:57
Tolles Interview mit bemerkenswerten Aussagen wie z.B.: „Aber man muss schon sehen, dass Christoph Blocher diese Zeitung [gemeint: die Balser Zeitung, Anm.] gerettet hat. Hätten er und Tettamanti sie nicht gekauft […] , gäbe es diese Zeitung heute wahrscheinlich nicht mehr oder nur noch als weitere Variante der langweiligen Mainstream-Publikationen.“ Oder wie es kürzlich Pulizist Karl Lüond im Radio SRF gesagt hat: Die Medienvielfalt hat durch die BaZ in Basel faktisch zugenommen – ob man deren inhaltliche Linie nun mag oder nicht…
Yves Müller 12. August 2014, 00:35
Grossartiges Interview, danke. Erfrischend eigenständiges Denken!
Thomas Läubli 26. Juni 2015, 00:08
Es überrascht, dass ein ehemaliger IKRK-Delegierter nun bei der BaZ Hetzartikel gegen Homosexuelle schreibt (siehe «Das Narrenschiff» vom 24. 6. 2015), die Grünen als Pädophile verumglimpft (siehe «Cohn-Bendits Hosenladen-Gate» vom 20. 9. 2013), den Fall Lubitz durch pseudometaphysische Erwägungen ausschlachtet (siehe «Böse, nicht krank» vom 31. 3. 2015) oder „die“ Intellektuellen wegen ihrem Einsatz gegen die Masseneinwanderungsinitiative beleidigt (siehe «Die Unreife der Intellektuellen» vom 11. 2. 2015). U.v.m. Offenbar werden da im Auftrag der Rechtskonservativen, die die Menschenrechte abschaffen wollen, pfannenfertige Artikel abgeliefert. Da kann man noch lange über die dünne Schicht der Zivilisation faseln – man nimmt dem Herrn Journalisten das humanitäre Engagement nicht mehr ab.