DOSSIER mit 125 Beiträgen

Satire

Ist Cervelat-Gate ein Cervelat-Fake?

SVP-Nationalrat Andreas Glarner hatte die Schlagzeilen der Medien auf sicher, als er in einem seiner berüchtigten Facebook-Postings davon berichtete, wie ihn eine Mutter aus dem Aargau anrief und sich beschwerte, dass ihr Kind keine Cervelat-Wurst am Schulfest auf den Grill legen dürfe – aus Rücksicht auf muslimische Mitschüler. Ob es diese Mutter wirklich gibt, weiss bis heute niemand. Nun kommt das Online-Satire-Format «Beta-Show Deluxe» und behauptet: Wir haben Glarner angerufen! Cervelat-Gate als Cervelat-Fake. Überprüfen lässt sich freilich auch das nicht. Es liegt darum genauso die Vermutung auf der Hand, dass die Satiriker als Trittbrettfahrer aufgesprungen sind, zumal sie den Fake-Anruf nirgends dokumentiert haben.

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Satiresendungen sind längst ein fester Bestandteil der politischen Kommunikation. Aber welche Informations- und Orientierungsleistung bieten sie wirklich? Die Medienforschung zeichnet ein ambivalentes Bild der TV-Satire. Im besten Fall wirkt sie als «Einstiegsdroge», die dazu animiert, weitere Informationen zum Thema zu suchen. Es bleibt nicht nur bei Unterhaltung und Aufklärung. Satire macht ernst. Ob die Wahl Weiterlesen …

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Kein Witz: Satire vs. Trump

Wer Donald Trump hasst, liebt derzeit die amerikanischen Satiriker. Doch diese werden eine Mitschuld daran tragen, falls der Präsident wiedergewählt wird.

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«Die New York Times versetzte der Meinungsäusserungsfreiheit einen herben Schlag»

Die New York Times hat entschieden, keine politischen Karikaturen mehr zu veröffentlichen. Damit verliert auch Patrick Chappatte, einer der bekanntesten Schweizer Pressezeichner, eine prominente Plattform. Im Interview mit der MEDIENWOCHE prangert er das fehlende Rückgrat der Redaktionen an. Bild: Eddy Mottaz/Patrick Chappatte (Montage: Marco Leisi)