Plagiat bei der «Weltwoche»
Ein Auslandredaktor der «Weltwoche» hat einen grossen Artikel zum Teil Wort für Wort aus einer britischen Zeitung abgeschrieben.
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Ein Auslandredaktor der «Weltwoche» hat einen grossen Artikel zum Teil Wort für Wort aus einer britischen Zeitung abgeschrieben.
Ein einziger Tweet eines «Titanic»-Redaktors hat unlängst bei zahlreichen Redaktion die journalistische Sorgfaltspflicht ausgehebelt. Reihum verkündeten sie mittels Push- und Breaking-News den Bruch der Regierungskoalition in Deutschland – um kurz darauf ebenfalls mittels Eilnachricht zu vermelden, dass sie einer Falschmeldung aufgesessen waren. Was für eine Peinlichkeit. Die ganze Aufregung wäre nicht nötig gewesen, hätten die Journalisten am Push-Abzug eine Grundregel ihrer Profession befolgt: das Zwei-Quellen-Prinzip. Und das geht so: «Wenn du eine Information nur aus einer Quelle hast: Halte die Füsse still. Erst wenn du die Fakten durch mindestens eine weitere zuverlässige & unabhängige Quelle verifizieren kannst, berichte. Und nein, andere Medien sind nicht als Quelle zu verstehen.» Aus aktuellem Anlass hat die Plattform «fair radio» einen schon etwas älteren «Appell für das Zwei-Quellen-Prinzip» wieder veröffentlicht.
Die Diskussion ist so alt, wie es Blogs gibt und sie ist bis heute nicht beendet, wie eine aktuelle Studie zeigt mit dem Titel «Deutschlands Blogger – Die unterschätzten Journalisten» – ohne Fragezeichen, nota bene. Im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung hat der Medienwissenschaftler Olaf Hoffjann 936 Journalisten und 463 Blogger zu ihren Zielvorstellungen, zu Ausbildung und Verdienst und zum Kontakt mit dem Publikum befragt. Die Ergebnisse werden dem Titel dann doch nicht ganz gerecht. Das «unterschätzt» bezieht sich vor allem darauf, dass die Blogger den Journalisten in fast allen Fragen viel ähnlicher sind als Medienforscher Hoffjann dies erwartet hatte. Markante Unterschiede zeigen sich beim Rollenverständnis: Während Journalisten häufiger Kontrolle und Kritik als ihre Aufgaben angegeben hätten, sei für Blogger Unterhaltung und Service wichtige Ziele, schreibt Sebastian Wellendorf auf deutschlandfunk.de im Artikel zum Interview mit Hoffjann.
So schreibe ich: Carlos Hanimann war zehn Jahre lang WOZ-Reporter, widmete sich dort zuerst dem Sport, später auch den erschütternden Themen. Seit knapp einem Jahr ist er Teil der Gründungsredaktion der «Republik». Für die Serie «So schreibe ich» spricht Hanimann mit der MEDIENWOCHE über den Artikel «Mit GPS in die Grauzone», seine Arbeit im «Tunnel» Weiterlesen …
Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo ein Journalist einen offenen Brief verfasst, sei es aus Überzeugung oder aus Bequemlichkeit. Das Format ist Allzweckwaffe, bewegt sich zwischen Kult und Peinlichkeit und kann sich an alle richten – sogar an sich selbst. Darum: ein offener Brief an den offenen Brief. Lieber offener Brief Das wollte ich Weiterlesen …
Obsolet oder unverzichtbar? An der Zukunft der Medienmitteilung scheiden sich die Kommunikationsgeister. Doch was sind zeitgemässe Alternativen zur effizienten Journalistenansprache? Und was zum Teufel hat das mit der serbelnden SDA zu tun?
Seit 2002 verfasst Manfred Papst nun schon die Kolumne «Zugabe». Gegen eine Veröffentlichung in Buchform hat er sich erfolgreich gewehrt. Nun erscheint sie online.
Es ist eine Hommage an die Unsichtbaren. Schliesslich nimmt der Zeitungsleser das Korrektorat nicht wahr, so lange es seine Arbeit gut macht. Nur wenn die genauen Augen etwas übersehen, heisst es: Haben die eigentlich kein Korrektorat? In der NZZ würdigt Angela Schader diesen unsichtbaren, dafür umso wichtigeren Teil der Redaktion.