Rechtsradikale schüchtern Journalisten ein
In der Flüchtlingskrise gibt es nicht nur Angriffe gegen Asylunterkünfte und Zuwanderer. Auch Journalisten werden zu einem bevorzugten Ziel. Dabei bleibt es oft nicht bei Beleidigungen.
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In der Flüchtlingskrise gibt es nicht nur Angriffe gegen Asylunterkünfte und Zuwanderer. Auch Journalisten werden zu einem bevorzugten Ziel. Dabei bleibt es oft nicht bei Beleidigungen.
Die Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» steht zum Verkauf. Das haben gestern ihre beiden Besitzer Ringier und Tamedia bekanntgegeben. Als Käufer kommt eigentlich nur die NZZ infrage, die mit «Le Temps» seit zehn Jahren ein Anzeigenkombi unterhält.
Alle vermissen sie. Allen fehlt sie. Alle sehnen sich nach ihr. Nichts auf dieser Welt wird so sehr vermisst wie die Medienvielfalt. Die Rechten vermissen sie sehr. «Einheitskost» beklagt SVP-Bundesrat Ueli Maurer in seinem neusten Referat und wünscht sich die Medienvielfalt zurück. Die Linken vermissen sie sehr. «Mehr vom Gleichen» beweint die SP Schweiz in Weiterlesen …
Seit zwei Jahren betreiben die Zürcher Verkehrsbetriebe VBZ mit westnetz.ch einen digitalen Quartieranzeiger. Nach anfänglicher Kritik aus Verlagshäusern sieht die Branche das Projekt inzwischen als Bereicherung: Die Konkurrenz findet hier Themen und Talente. Westnetz.ch ist das Werk von VBZ-Kommunikationschef Heinz Vögeli. Für ihn und seine Redaktion ist klar: Ein journalistisch geführter Dialog ist die Zukunft Weiterlesen …
Vor 80 Jahren, am 4. Oktober 1933, wurde im Deutschen Reich das Schriftleitergesetz verabschiedet. Es machte aus freien Journalisten verbeamtete Propagandabeauftragte. Die Führung der Nationalsozialisten liess keinen Zweifel daran, dass damit die Meinungsfreiheit abgeschafft ist.
Alles halb so schlimm, behauptet Markus Schär in seiner Kritik an den Befunden des Jahrbuchs «Qualität der Medien». Die Medienwissenschaften würden die wahren publizistischen Leistungen von Forumszeitungen und Blogs verkennen, ja verachten. Für Mark Eisenegger, Co-Autor des Jahrbuchs, zeugt diese Sichtweise von einem verengten und unvollständigen Blick auf die Folgen der Medienkonzentration.
Weltwoche-Mitarbeiter Peter Keller steht wegen seiner Doppelrolle als Journalist und Politiker in der Kritik: Kollege Alex Baur wirft dem SVP-Nationalrat populistisches Agieren im Parlament vor und stellt seine journalistische Redlichkeit infrage. Weltwoche-Verleger und Chefredaktor Roger Köppel sieht kein Problem in politisch aktiven Mitarbeitern, fordert aber maximale Transparenz – wozu auch Baurs öffentliche Kollegenschelte zählt.
Während das Jahrbuch «Qualität der Medien» eine Qualitätseinbusse der Schweizer Medien feststellt, blühen längst Alternativen im Netz auf. Die Autoren des Jahrbuchs erkennen den Strukturwandel der Öffentlichkeit nicht und verklären die Vergangenheit.