Relotius-Untersuchungsbericht: Mogeleien und Verfälschungen im Journalismus
Die Medienbranche muss ihre Regeln für die wahrheitsgetreue Information verschärfen. Das macht der Abschlussbericht des «Spiegels» zum Fälscherskandal deutlich.
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Die Medienbranche muss ihre Regeln für die wahrheitsgetreue Information verschärfen. Das macht der Abschlussbericht des «Spiegels» zum Fälscherskandal deutlich.
Im Dezember 2018 machte «Der Spiegel» die Fälschungen seines ehemaligen Redakteurs Claas Relotius öffentlich und leitete eine interne Untersuchung ein. Der Bericht über den Betrugsfall liegt jetzt vor.
Der Informationsjournalismus habe versagt, hieß es im letzten Forschungsbericht zur Berichterstattung deutscher Medien über die Flüchtlingspolitik. Doch in der Zwischenzeit hat sich etwas getan.
Mit einem Video wurde Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache überführt, wie er Bestechungspraktiken in Betracht zieht. Für den langjährigen SRF-Journalisten Casper Selg ist klar: Wenn ein Politiker derart an den Grundfesten der Demokratie rüttelt, überwiegt das öffentliche Interesse.
Der Fall Strache zeigt, wie wichtig geheime Filmaufnahmen bei der Recherche sind. Hätte SRF das Ibiza-Video zugespielt bekommen, so hätten wir es wohl auch gebracht.
Der Anfang Woche verstorbene Arnold Hottinger war ein kenntnisreicher, aber auch empathischer Kenner des Nahen Ostens. Nicht abstrakt, sondern über die «menschliche Dimension» des Berichtsgebietes wollte er seine Leser informieren.
Persönlichkeitsrechte? Quellenschutz? Die Veröffentlichung des Ibiza-Videos hat den «Spiegel» und die «Süddeutsche Zeitung» vor ethische Dilemmata gestellt.