RESSORT

Auf dem Radar

Was macht eigentlich Walter de Gregorio?

Als Kommunikationsdirektor der Fifa stand der frühere Journalist Walter de Gregorio in der heissen Phasen der polizeilichen Ermittlungen gegen den Fussballverband im Rampenlicht der Weltmedien. Doch dann schmiss er den Bettel hin und war vom einen Tag auf den anderen aus der Öffentlichkeit verschwunden. Was macht de Gregorio heute, drei Jahre nach seinen Rücktritt? «Aus dem Fifa-Direktor ist ein Berater, Einflüsterer und Strippenzieher geworden», schreibt Sportjournalist Thomas Renggli, der gemeinsam mit de Gregorio bei der Fifa gearbeitet hatte. Und de Gregorio geniesst vor allem das geschenkte Leben, nachdem er im Frühling einen, oft tödlich verlaufenden, Aorta-Riss überlebte. Beruflich bewegt er sich weiterhin in der Sportwelt. Unter anderem unterstützte er als Krisenmanager Cristiano Ronaldo (33) in dessen Steueraffäre sowie Bernhard Burgener (61), den Präsidenten des FC Basel, im Rechtsstreit mit dessen früheren Geschäftspartner Dieter Hahn (57), schreibt Renggli in der Coop Zeitung.

Harsche Kritik an der Premiere von Prime News

Daniel Ryser, Top-Transfer von der WOZ her, gibt seinen Einstand bei der «Republik» mit einer Justiz- und Medienkritik; es geht um eine Demonstration im Sommer 2016 in Basel, in deren Verlauf Teilnehmende massive Sachbeschädigungen begingen. Das vor einer Woche lancierte Basler Online-Magazin «Prime News» macht daraus eine Skandalstory, indem es eine ehemalige Juso-Politikerin in den Kreis der Gewalttäter rückt. Ryser: «Hätte der Journalist sich mehr auf seine Arbeit denn auf seine Empörung konzentriert, wäre ihm dabei nicht die journalistische Grundregel abhandengekommen, auch die Gegenseite anzuhören, namentlich die im Artikel erwähnte, aber nicht befragte Anwältin Manuela Schiller.» Diese hätte sagen können, dass besagte Ex-Juso-Frau gar nicht in Basel war während der unerfreulichen Vorkommnisse und sie nur aufgrund schlampiger Polizei- und Justiz-Arbeit zu den Angeklagten zählt.

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Ein letztes Gespräch mit Markus Somm

Egal, wie es mit der «Basler Zeitung» weitergeht, ob sie, wie vorgesehen, von Tamedia einverleibt wird, oder sich die Wettbewerbskommission doch noch gegen die Übernahme ausspricht, Chefredaktor Markus Somm ist Ende Jahr weg. Im Gespräch mit Yen Duong blickt Somm in der Tageswoche auf seine acht Jahre an der Spitze der BaZ zurück; eine der «besten» Zeiten in seinem Berufsleben. Die Halbierung der Auflage in seiner Zeit sieht Somm nur strukturell bedingt, schliesslich sei die BaZ eine der besten und profitabelsen Lokalzeitungen der Schweiz, die man vermissen werden: «Basel wird mit Wehmut merken, was die Stadt an der selbstständigen BaZ hatte. Man wird uns noch vermissen.»

Wer auf Facebook Rassismus und Hass dokumentiert, wird gesperrt

Wer versucht, wie das die deutsche Autorin Lamya Kaddor gemacht hat, rassistische Beleidigungen und Hassbotschaften gegen die eigene Person auf Facebook öffentlich zu machen, riskiert die rote Karte. Sprich: Facebook wertet eine Wiederveröffentlichung der Postings zu Dokumentationszwecken als Verstoss gegen die Publikationsrichtlinien und sperrt den fehlbaren User, so auch mehrfach geschehen bei Kaddor. Lars Wienand hat auf T-Online den Fall aufgearbeitet und ist auf Widersprüche gestossen in der Politik von Facebook. Etwa hier: «Dabei sehen die Regeln ausdrücklich vor, dass solche Postings zugelassen werden, wenn sie ‹Hassrede einer anderen Person enthalten, um für ein bestimmtes Thema zu sensibilisieren oder Aufklärung zu leisten›. Facebook betont also ausdrücklich, dass es um die Absicht hinter einem Posting geht.»

Aufmerksamkeitsökonomie gehört auf den Lehrplan

In der Diskussion um ein Smartphone-Verbot an Schulen plädiert Frank Rieger, Digitalexperte und Sprecher des Chaos Computer Clubs, für eine differenzierte Sicht. In der Pflicht sieht Rieger vor allem die Bildungsverantwortlichen: «Ein zentraler Teil des schulischen Bildungsauftrags im Digitalzeitalter muss also das Erlernen von persönlicher Aufmerksamkeitsökonomie sein. Es bringt nichts, Technologie an sich zu verteufeln. Vielmehr müssen wir herausfinden, wie wir sie kontrolliert und zielgerichtet nutzen können.»

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Eine Fake-News-Waffe für die Massen

Im Rahmen einer Serie zur Künstlichen Intelligenz zeigte das Nachrichtenmagazin «10 vor 10» von SRF unter anderem, wie einfach es heute ist, Videobilder zu manipulieren. Dazu wurden die Gesichter der beiden Moderatorinnen Susanne Wille und Andrea Vetsch miteinander ausgestauscht. «Was nach aufwändiger Videobearbeitung aussieht, wurde ohne grosse Mühe und mit wenigen Stunden Aufwand produziert», kommentieren die Spezialisten von SRF. In einem Hintergrundartikel erklären Timo Grossenbacher und Angelo Zehr von SRF Data, wie die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz in den letzten Jahren dafür gesorgt haben, dass heute jeder und jede mit handelsüblicher Infrastruktur Ergebnisse erzielen kann, die einst nur Profis vorbehalten waren.

Verkaufszahlen für Smart Speaker explodieren

Der Boom mit den interaktiven Lautsprechern hält an, wie aktuelle Verkaufszahlen zeigen. In diesem Quartal wurden weltweit weit mehr als doppelt so viele Lautsprecher wie im vergangenen Jahr verkauft. Am meisten Smart Speakers kann inzwischen Google verkaufen mit seinem «Home»-System und verdrängt damit Pionier Amazon mit seinen «Echo»-Lautsprechern auf Platz zwei. Das Wachstum soll sich gemäss Marktanalysten noch weiter fortsetzen und bis mindestens 2023 stets verdoppeln – «und die derzeitigen Entwicklungen und Verkaufszahlen lassen vermuten, dass das auch tatsächlich der Fall sein wird», kommentiert Jens Minor vom «Google Watch Blog».