RESSORT

Auf dem Radar

Keine Klage gegen die «Republik»

Als das Online-Magazin «Republik» die langjährige Existenz eines Baukartells im Kanton Graubünden offensiv und umfassende thematisierte, stand insbesondere Andreas Felix, Geschäftsführer des Bündner Baumeisterverbands und BDP-Kandidat für den Regierungsrat, im Zentrum der Kritik. Seine politischen Ambitionen gab er auf, die BDP schrammte in den Wahlen an einer Kanterniederlage vorbei. Felix sah sich zu unrecht kritisiert und geisselte die «Lügengeschichten» der «Republik». Klagen dagegen will er indes nicht, er wolle jetzt nach vorne schauen. Das ist vielleicht besser so. Denn eine gerichtliche Klärung der Vorwürfe hätte auch zu seinen Ungunsten ausfallen können.

Die Kraft der Erzählung

Immer wenn sich der Journalismus in den letzten Jahrzehnten durch den Medienwandel herausgefordert sah, bot sich eine erfolgversprechende Reaktion auf das veränderte Umfeld an: Ob heute mit Storytelling oder früher im Erzähljournalismus suchten die Medien in solchen Situationen nach einer emotionaleren Ansprache des Publikums; oft mit Erfolg. Der Reporter Pascal Sigg, der selbst zum Thema forscht, berichtet von der diesjährigen «Power of Narrative»-Konferenz in Bosten, wo sich die Crème-de-la-crème des journalitischen Storytelling traf. Eine zentrale Botschaft, die auf der Konfernz in Erinnerung gerufen wurde: «Journalistisches Erzählen benötigt nicht weniger, sondern noch mehr Recherchearbeit, noch härtere Fakten.»

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Google und Co. suchen nach neuen Geschäftsfeldern

Die grossen Plattform-Unternehmen wie Google, Amazon oder Facebook müssen sich etwas einfallen lassen, wenn sie auch weiterhin Renditen erzielen wollen wie bisher. Darum suchen sie nach neuen Geschäftsfeldern – und finden sie auch. So will Google mit einer zensierten Suchmaschine nach China, Amazon vermarktet seine Gesichtserkennungssoftware an Polizeibehörden und Facebook sucht nach Kooperationen im Bankenbereich. Erich Möchel, Journalist aus Österreich und Spezialist für Internetüberwachung, bietet einen Überblick zu den geschäftlichen Zukunftsstrategien und beobachtet einen auffällige Nähe der Konzerne zu Militärs und Diktaturen.

«Ich arbeite, weil ich meine Miete bezahlen muss.»

Viele kennen ihn als den Briefeschreiber von der «Bild»-Zeitung. Doch Franz Josef Wagner, dieser Tage 75 Jahre alt geworden, blickt auf ein reichhaltiges Reporter- und Journalistenleben zurück. Im Gespräch mit der «Basler Zeitung» erzählt Wagner, wie er zu dem wurde, was er ist. Ein «erstaunlich schönes, interessantes Interview», findet der Medienkritiker Stefan Niggemeier. Ein Urteil, dem man sich vorbehaltlos anschliessen mag.

Für ein Audio-Kompetenzzentrum in Bern

Im Herbst entscheidet die SRG, ob das Radiostudio Bern in seiner heutigen Form aufgelöst und die Informationssendungen nach Zürich verlegt werden. Gegen dieses Szenario wehrt sich der Grossteil der Belegschaft in Bern. Nun legt die Studio-interne Gruppe «Pro Radiostudio Bern» ein Positionspapier vor, mit dem sie aufzuzeigen versucht, wie der Standort Bern zu einem Audiokompetenzzentrum entwickelt werden könnte: «Das Medium Radio und der Berner Standort sollen nicht geschwächt, sondern müssen gestärkt werden. Denn das Medium Radio hat nicht nur eine grosse Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch eine vielversprechende Zukunft.»

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Blocher-Blättli: es kommt, wie es kommen musste

Als Christoph Blocher die Gratiszeitungen des Zehnder-Verlags übernahm, sagte der SVP-Politiker, mit dem Kauf verfolge er keine politischen Ziele, die Redaktionen blieben unabhängig. Das mochte man schon damals nicht richtig glauben. Warum würde er sonst Zeitungen kaufen? Diese Woche nun erschien ein Artikel aus Blochers Feder und ein Inserat mit einem Blocher-Interview in seinen Zeitungen. Dass der Artikel in die Blätter kam, hat CEO Marcel Geissbühler entschieden. Blocher habe ihm den Text zur Publikation angeboten. Offenbar ein unwiderstehliches Angebot. Geissbühler fand den Artikel «hervorragend geschrieben und vom Thema her interessant», wie Christoph Bernet auf Watson berichtet. Wenn Blocher weiterhin so toll schreibt, wird man noch öfter von ihm in seinen Zeitungen lesen können.

Snapchat spürt Druck von Instagram

Die Social-Media-Plattform Snapchat verzeichnete im zweiten Quartal des laufenden Jahres einen Nutzerrückgang von rund drei Millionen auf täglich 188 Millionen. Es sei dies der erste Nutzerverlust im Jahresvergleich, schreibt das Handelsblatt. «Neben Twitter und Facebook hat jetzt auch Snap Probleme mit dem Nutzerwachstum. Nicht zuletzt der Kampf mit Facebooks Instagram und dessen Feature ‹Stories›, den Instagram bislang locker für sich entscheiden konnte, zehrt an der Fan-Basis von Snap.»