RESSORT

Auf dem Radar

Wer sind die Guten?

Eine Frage entscheidet über die Zukunft der BaZ-Mitarbeitenden: Wer sind die Guten? Neubesitzer der «Basler Zeitung», Tamedia-Verleger Pietro Supino, sagte gegenüber einem kleinen Kreis hochrangiger BaZ-Redaktionsmitglieder: «Für die Guten unter euch wird es bei Tamedia Platz geben.» Je nach Definition der «Guten» könnt das auch Auswirkungen auf den Kurs des Tages-Anzeigers haben, mit dem die BaZ nun eng verbandelt wird, schreiben Renato Beck und Andrea Fopp in der Tageswoche.

Neue Töne von der Polizei

Dürfen die das? Ein neues Angebot der Medienstelle der Münchner Polizei stösst auf Kritik. Vor Kurzem verschickte die Behörde den Medien auch einen O-Ton, den Audio-Medien für die Berichterstattung verwenden können; die Polizei interviewt sich selbst. Für den Bayrischen Journalistenverband ist das ein Unding. Die Polizei trete mit den fertigen O-Tönen in Konkurrenz zu Journalisten, findet der Verband. Derweil loben viele Radiosender den neuen Service der Polizei «ausdrücklich», wie ein Polizeisprecher weiss.

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Romantische Bombenbilder

«Das Foto zeigt ein nächtliches Stadtpanorama in warmen Farbtönen mit einem spektakulären Lichtschweif, der weite Teile des Himmels erhellt.» So illustrierten unzählige Publikationen weltweit den Raketenangriff von USA & Co. auf Syrien dieser Tage. Lorenz Meyer vom Bildblog findet das eine problematische Inszenierung von Krieg: «Während sich also in Damaskus und Homs die Menschen Sorgen um ihr Leben machen, schauen wir uns romantischen Kriegskitsch an.»

Blocher-Ängste in der Romandie

Während in Teilen Basels Erleichterung zu vernehmen ist ob des Verkaufs der Blocher-BaZ an Tamedia, macht sich in der Westschweiz Blocher-Angst breit. In dem Tauschhandel mit Tamedia erhielt Christoph Blocher unter anderem auch zwei grössere Westschweizer Gratisanzeiger. Pascal Dufour beschreibt in «Le Temps», was er von der Ankunft der Blocher-Presse in der Westschweiz erwartet; er zeichnet ein düsteres Bild. Letztlich gehe es um die Spaltung der Gesellschaft. Hier die Eliten mit ihren Medien, wie NZZ, Tagi und Le Temps, dort Blochers Gratisblättchen für das gemeine Volk. «So wollen sie [die Populisten] zweifellos die Polarisierung der Schweiz vollenden», schliesst Dufour.

«Christoph Blocher ist Unternehmer und möchte vor allem Geld verdienen»

Rolf Bollmann, Geschäftspartner von Christoph Blocher, versucht im Interview mit Vice Befürchtungen zu entkräften, wonach sie mit ihren Gratiszeitungen die Schweiz mit SVP-Propaganda überziehen werden: «Christoph Blocher ist Unternehmer und möchte vor allem Geld verdienen – auch wenn er bereits so viel Geld hat. Dass das Tagblatt zum SVP-Blatt wird, ist darüber hinaus auch rein vertraglich gar nicht möglich.»

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Kollateralschaden inklusive: Netzblockaden treffen die Falschen

Russland blockiert den Messenger «Telegram». Nun zeigt sich, dass sich diese Netzsperre auch auf andere Dienste auswirkt, die wie «Telegram» ihre Dienste auf Servern von Amazon und Google laufen lassen. Auch in der Schweiz sollen mit dem neuen Geldspielgesetz ausländische Anbieter mittels Netzsperren vom Schweizer Markt ausgeschlossen werden. Mit Kollateralschäden, wie aktuell in Russland, ist wohl auch hierzulande zu rechnen.

«Newsmavens» zeigt eine weibliche Sicht auf die Welt

«Wäre die Berichterstattung in Europa eine andere, würden mehr Frauen in den Newsrooms grosser Medienunternehmen den Ton angeben?», fragt «Der Standard». Eine Antwort, wie das aussehen könnte, liefert seit jüngst die Plattform «Newsmavens». Die polnische Journalistin Zuzanna Ziomecka hat das Portal im letzten Oktober gegründet. Journalistinnen aus ganz Europa kuratierien hier die Nachrichten und präsentieren so eine dezidiert weibliche Sicht auf die News.