RESSORT

Journalismus

Blockchain-Projekt für neuen Journalismus scheitert an erster Hürde

Das Start-up Civil will mit der Blockchain-Technologie den Journalismus verändern und verbessern. Die Hoffnungen in das Genossenschaftsmodell, das die Plattform steuern soll, sind gross. Die MEDIENWOCHE berichtete darüber. Damit das Projekt zum Fliegen kommt, braucht es Geld. Dazu wollte Civil sogenannte Token verkaufen, ähnlich einer Aktienausgabe bei einem Börsengang. So sollten mindestens acht Millionen Dollar zusammen kommen. Am Ende waren es aber nur gut eine Million. Civil scheiterte offenbar auch an den komplizierten technischen Modalitäten. Nun will man mit einem zweiten Anlauf versuchen, den angestrebten Betrag zu erhalten.

Wer macht künftig unabhängigen Lokaljournalismus?

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen lokaler Medienberichterstattung und der politischen Beteiligung in den Gemeinden. Eine Studie der Uni Zürich konnte das nachweisen. Das heisst auch: Weniger Berichterstattung führt zu geringerer Partizipation. Was tun? Patrick Aeschlimann hat sich in einem umfassenden Dossier im Kommunalmagazin dieser Frage angenommen. Eine gefährliche Tendenz ist der Ausbau der Behördenpropaganda. Zahlreiche Gemeinden geben eigene Lokalblätter heraus und kommunizieren nicht mehr über die unabhängigen Lokalzeitungen, weil diese ja sowieso nur selektiv oder gar nicht mehr über die Gemeinden berichten würden. «Die Krise des Lokaljournalismus ist eine Tatsache, ihn einfach sterben zu lassen aber Gift für unser politisches System. Neue Ansätze sind gefragt. Es ist im vitalen Interesse der Gemeinden, dass ein unabhängiger und kritischer Lokaljournalismus weiter besteht», kommentiert Aeschlimann.

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Ideal und Praxis von Printjournalisten divergieren

Missstände aufdecken und im Dienste der Gesellschaft informieren: Diese zwei Rollen sehen Medienschaffende als äusserst wichtig an. Doch nur selten in Nachrichtenartikeln setzen sie ihre favorisierten Rollenmodelle auch tatsächlich um, wie eine Studie der Universität Freiburg zeigt.

Die Jungen mit Storytelling und Social Media zurückgewinnen

Eine Runde mit Praktikerinnen und Forscherinnen begab sich im «Medienclub» des Schweizer Fernsehens auf die Suche nach Mitteln und Möglichkeiten, ein jüngeres Publikum für redaktionelle Medien zu begeistern; keine einfache, aber auch keine unmögliche Aufgabe. Der Schlüssel zum Erfolg, so war man sich einig, liegt in Storytelling und Social Media: das Publikum dort abholen, wo es sich aufhält, mit Formaten, die das Nutzungsverhalten auf den neuen Plattformen berücksichtigen, mit dem Ziel, die Jungen an die traditionellen Medienmarken heranzuführen.

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Das Jahr, als die Musikmagazine starben

Am kommenden 27. Dezember erscheint Spex zum letzten Mal. Damit verschwindet nicht nur ein Musikmagazin, sondern eine Institution der Popkultur; nach 38 Jahren und 384 Ausgaben ist Schluss. Obwohl Spex schon immer mehr war als nur eine Navigationshilfe durch die Flut an Veröffentlichungen, sondern sich als Magazin verstand, «das seine Geschichten dort sucht, wo Pop und Gesellschaft am heftigsten aufeinanderprallen», vermochte das den Niedergang nicht aufzuhalten. Spex ist damit nicht allein. In diesem Jahr stellten mit dem New Musical Express NME und den deutschen Publikationen «Intro» und «Groove» bereits drei andere Musikmagazine das gedruckte Heft, respektive den Betrieb komplett («Intro»), ein.