Matter-Nachfolge: SRF-Chef verzweifelt gesucht!
Wer wird Nachfolger von SRF-Direktor Ruedi Matter? Der Job ist eine Herkulesaufgabe , denn das klassische Fernsehen sieht einer düsteren Zukunft entgegen.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Wer wird Nachfolger von SRF-Direktor Ruedi Matter? Der Job ist eine Herkulesaufgabe , denn das klassische Fernsehen sieht einer düsteren Zukunft entgegen.
Das SRF versinkt in Baustellen. Die Verantwortung dafür trägt Generaldirektor Gilles Marchand.
Es ist noch kein Jahrzehnt her, da waren sich die Verantwortlichen von SRF einig, dass Radio und Fernsehen an unterschiedlichen Standorten betrieben werden müssen. Warum soll das heute nun anders sein?
Obwohl der Versandhändler keine Mitarbeiter in der Schweiz hat, wären 35’600 Franken fällig geworden – doch daraus wird nichts.
Hier kommt eine geballte Ladung Gedankenfutter für die Service-public-Debatte, von der in der Schweiz die Verleger immer wieder behaupten, sie finde nicht statt. Das deutsche Medienmagazin «Journalist» hat mit 17 Protagonistinnen und Protagonisten gesprochen, die sich zum System der öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland äussern. Da es dort wie hier gerade um alles zu gehen scheint, lassen sich die Texte auch mit einer Schweizer Brille gewinnbringend lesen.
In absehbarer Zeit wird der SRG-Verwaltungsrat darüber entscheiden, ob die Radioinformation in Bern bleibt oder, wie von der Unternehmensleitung favorisiert, nach Zürich zum Fernsehen zieht. Nach allem, was bisher durchgesickert ist, sieht es danach aus, als sei der Umzug so gut wie beschlossene Sache. Das zu verhindern, versucht eine breite Koalition von Parteien und Betroffenen. In der NZZ meldet sich nun Peter Bertschi zu Wort, der 16 Jahre lang als stellvertretender Chefredaktor von Radio SRF im Studio Bern gearbeitet hatte. Bertschi warnt eindringlich vor den gravierenden Konsequenzen einer Zusammenführung von Radio und Fernsehen an ein und demselben Ort: «Die Erfahrung zeigt, dass eine räumliche Trennung zwischen Radio und Fernsehen SRF diese Meinungsvielfalt gewährleistet. Nur so bleibt eine unterschiedliche Radio- und Fernsehkultur SRF bestehen – verbunden mit einem durchaus sinnvollen inneren Wettstreit.»
Die Kritik der Verteidiger des Berner Radiostudios ist überzogen. Ihre Argumentation ist teilweise dünkelhaft. Zum Auftrag der SRG gehört es auch, ihre Mittel wirtschaftlich einzusetzen.